Gemischtes

Lastwagen- und Bushersteller auf dem Weg in die Innovation

Lesezeit: 1 min
12.04.2017 07:39
Möglichst kurze Stillstands-Zeiten, höhere Kapazitätsauslastung, weniger Kraftstoffverbrauch, geringere Schadstoff-Emissionen und das Vermeiden von Staus. In seiner bestmöglichen Umsetzung soll das auch einmal für Roboter-Lastwagen zutreffen.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Übervolle Autobahnen und Schnellstraßen mit Lastwagen, die jetzt auch noch von Gigalinern befahren werden, kilometerlange Staus, Luftverschmutzung, massiver Transportverkehr in Städten und Gemeinden – all das ist in der Republik Alltag. Auch die LKW-Maut konnte Spediteure nicht davon überzeugen, Frachtgüter verstärkt auf der Schiene zu befördern. Derzeit sind es nur rund 18 Prozent.

Doch wie sieht die Zukunft aus? Bleibt es bei den Überschreitungen der Schadstoff-Grenzwerte? Oder werden die Weichen für umweltfreundliche Transportwege rechtzeitig gestellt?

Erste Schritte sind gemacht. Anfang Februar wurden zwei je sechs Kilometer lange Strecken auf der A1 bei Lübeck und auf der A5 zwischen Darmstadt und dem Frankfurter Flughafen für eine neue Teststrecke ausgewählt. Dort sollen ab Anfang 2019 Elektro-Lastwagen mit Strom aus einer Oberleitung fahren. Das Bundesumweltministerium fördert das mit rund 35 Millionen Euro. Von den insgesamt 15 Kilometern sollen auf der A5 rund sechs Kilometer in beide Fahrtrichtungen mit Strommasten am Fahrbahnrand ausgerüstet werden.

Auch bei Stadtbussen kommt die Innovation voran. Bis 2020 will Daimler rund 200 Millionen Euro in die Weiterentwicklung von Stadtbussen mit weitreichenden Fahrerassistenzsystemen stecken und Anfang des kommenden Jahrzehnts teilautomatisierte Busse in Serie bauen.

Beim Zuliefer-Service geht vor allem Volkswagen neue Wege: Im Herbst werden die ersten Elektro-Crafter zur Erprobung an Kunden übergeben. Durch die Platzierung der Batterien unterhalb des Ladebodens bleibt der Laderaum komplett erhalten. Der für den innerstädtischen Lieferverkehr konzipierte e-Crafter schafft zwar nur 80 km/h – doch das Fahrzeug ist ja auch nicht für Transporte auf der Autobahn gedacht. Der e-Crafter von VW zeigt, wie man in Ballungsräumen den Lieferverkehr emissionsfrei bekommen kann.

Auch die Deutsche Post geht mit Elektromobilität an den Start und will die Produktionskapazität ihres Elektrolieferwagens Streetscooter noch in diesem Jahr verdoppeln. Die Post hat bereits angekündigt, ihre Elektrolieferwagen nicht nur selbst zu nutzen, sondern auch an Dritte zu verkaufen.

In Deutschland werden in zehn Jahren immerhin 13 Prozent der Nutzfahrzeug-Neuzulassungen über alternative Antriebe verfügen. Darüber hinaus setzt die Digitalisierung die deutschen und europäischen Hersteller unter Veränderungsdruck: Außerdem werden sie über die Fahrzeugproduktion hinaus etwa auch Telematik-Hardware und digitale Services anbieten sowie an der Entwicklung neuer Logistikkonzepte beteiligt sein.

Auf Computermessen kann man schon ganz neue Entwicklungen bestaunen. Stichwort: autonomes Fahren und vernetzte Transportbranche. Das ambitionierte Ziel: wenig Kraftstoffverbrauch, kurze Stillstands-Zeiten und Stau-Vermeidung. Idealerweise könnte das in künftigen Zeiten auch Roboter-LKW auf unseren Straßen bedeuten.

Die Zeiten, in denen Lastkraftwagen gleichbedeutend mit Dieselfahrzeugen waren, dürften in Zukunft vorbei sein.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...