Lesezeit: 2 min
03.05.2017 02:22
Der Aktienkurs des Chipherstellers AMD ist abgestürzt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Aussicht auf eine geringere Gewinnmarge hat AMD den größten Kurssturz seit fast neun Jahren eingebrockt. Die Aktien des Chip-Herstellers fielen zur Eröffnung der Wall Street am Dienstag um mehr als 20 Prozent auf ein Drei-Monats-Tief von 10,81 Dollar. Dabei wechselten innerhalb der ersten 30 Handelsminuten bereits fast eineinhalb Mal so viele AMD-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.

AMD steigerte den Umsatz zum Jahresauftakt zwar um 18 Prozent auf 984 Millionen Dollar und verringerte den Verlust auf 73 von 109 Millionen Dollar. Für das laufende Quartal prognostizierte die Firma aber einen Rückgang der Bruttomarge auf etwa 33 von 34 Prozent.

Offenbar seien die in den vergangenen Monaten auf den Markt gebrachten Produkte nicht so profitabel wie vom Markt erhofft, urteilte Analyst Kevin Cassidy vom Brokerhaus Stifel, Nicolaus & Co. Seine Kollegen von der Macquarie Bank betonten, Erzrivale Intel werde steigende Marktanteile von AMD sicher mit Rabatten zu kontern versuchen. Daher stuften sie AMD-Papiere auf "Underperform" von "Neutral" herunter und senkten das Kursziel auf zehn von 14 Dollar.

Die US-Börsen haben am Dienstag leicht zugelegt. Der Technologie-Index Nasdaq erklomm zwar zeitweise ein neues Rekordhoch. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hielten sich die Anleger aber weitgehend zurück. Zwar wird keine Änderung am Kurs der Federal Reserve erwartet, wohl aber der ein oder andere Hinweis, ob es schon im Juni zur nächsten Zinserhöhung kommen könnte. Auf die Stimmung drückte der im April anhaltende Abschwung auf dem US-Automarkt, was auch die Kurse der führenden Hersteller General Motors und Ford belastete.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent höher bei 20.949 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,1 Prozent auf 2391 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ebenfalls 0,1 auf 6095 Punkte. Kurz nach Handelsbeginn war er erstmals knapp über die Marke von 6100 Punkten geklettert. Vor der Notenbank-Entscheidung wagten sich die Anleger kaum aus der Deckung. "Wird die Fed anerkennen, dass das Wachstum an Fahrt verloren hat, und damit die Erwartungen an eine Zinserhöhung dämpfen? Die Fed-Erklärung sollte diese Fragen beantworten, und auf dieser Basis werden die Händler tätig werden", sagte Hussein Sayed, Chefstratege bei FXTM.

Unter die Räder gerieten die beiden größten US-Autobauer General Motors und Ford. Ihre Papiere gaben rund drei beziehungsweise 4,4 Prozent nach. Beide Unternehmen hatten im April weniger Autos verkauft und bekommen damit zunehmend die Abkühlung auf dem heimischen Fahrzeugmarkt zu spüren.

In Europa konnten ermutigende Firmenbilanzen die Aktienanleger bei Laune halten. Sie reagierten außerdem erleichtert auf die Einigung Griechenlands mit seinen Geldgebern - die Voraussetzung für weitere Hilfszahlungen. Aber auch hier scheuten sie am Tag vor der Fed-Zinsentscheidung größere Engagements. Der Dax stieg gegen Handelsende auf ein Rekordhoch von 12.511 Punkten und schloss 0,6 Prozent fester bei 12.507 Zählern. Der EuroStoxx50 gewann 0,5 Prozent auf 3578 Punkte.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 910 Millionen Aktien den Besitzer. 1446 Werte legten zu, 1441 gaben nach und 182 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,14 Milliarden Aktien 1253 im Plus, 1584 im Minus und 224 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Papiere um 8/32 auf 99-20/32. Sie rentierten mit 2,29 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten um 17/32 auf 100-14/32 und hatten eine Rendite von 2,97 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Steigende Nachfrage treibt Goldpreis auf Rekordhoch
12.09.2024

Der Goldpreis hat am Donnerstag stark zugelegt und ein neues Allzeithoch erreicht - dank der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen. Sollten...

DWN
Politik
Politik Aktuelle Umfrage zur Brandenburg-Wahl: SPD holt auf, AfD bleibt vorn
12.09.2024

Eine neue Umfrage zur Brandenburger Landtagswahl am 22. September zeigt einen spannenden Wettkampf zwischen zwei Parteien. Das Rennen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Turnaround kommt näher: EZB senkt erneut die Zinsen im Euroraum
12.09.2024

Die große Teuerungswelle im Euroraum ist vorbei, die Europäische Zentralbank kommt ihrem Inflationsziel näher. Sie senkt die Zinsen -...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall, BlackRock und Co.: Das Ukraine-Geschäft mit Krieg und Wiederaufbau
12.09.2024

Milliarden für Militärhilfe, Milliarden für Aufbauhilfe – Investitionen in Rüstung und Wiederaufbau laufen auf Hochtouren. Ein Ende...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ifo-Unternehmensumfrage: Homeoffice bleibt erhalten - zum Leidwesen der Chefs
12.09.2024

Das Phänomen Homeoffice ist keinesfalls auf dem Rückzug: Einige Großkonzerne in Deutschland wollen ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn-Erhöhung auf 15 Euro: der letzte Strohhalm der SPD?
12.09.2024

Politisierung des Mindestlohnes: Wie hoch soll die gesetzliche Lohnuntergrenze künftig sein? Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat klare...

DWN
Politik
Politik Thüringens Agrarministerin: Wieder mehr Dorfläden ermöglichen
12.09.2024

Zur Agrarministerkonferenz haben sich die Landwirtschaftsminister in Oberhof getroffen und dabei auch über eine bessere Versorgung der...

DWN
Politik
Politik Selenskyj braucht starke Waffen – USA sichert ihm volle Unterstützung für den Sieg zu
12.09.2024

Mehr Waffenlieferungen und gestärkt zum Friedensgipfel. Die Ansprüche der Ukraine an die Partner sind riesig. Es geht darum, das Land...