Finanzen

Erdöl: Saudi-Arabien verliert Marktanteile an den Iran

Öl-Markt: Saudi-Arabien verliert Anteil an Iran. (Dieser Artikel ist nur für Abonnenten zugänglich)
08.05.2017 01:38
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Angaben des Staatsfonds Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) hat Saudi-Arabien als Öl-Exporteur Marktanteile an den Iran und an den Irak verloren. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist die Entscheidung der OPEC, wonach die Fördermengen gedrosselt werden sollen, um den Ölpreis zu stabilisieren, so Bloomberg. „Wenn du über Gewinner sprichst, kannst du den Iran und den Irak dazuzählen“, zitiert Bloomberg den Leiter der Research-Abteilung von ADIA. Nach der OPEC-Sitzung im November 2016 senkte Saudi-Arabien seine Ölproduktion um 486.000 Barrel pro Tag, während der Irak sich bereit erklärte, seine Ölproduktion um 210.000 Barrel pro Tag zu senken. Doch nach der OPEC-Vereinbarung durfte der Iran seine Ölproduktion um 90.000 Barrel pro Tag erhöhen. Der Iran kurbelte seine Produktion teilweise aufgrund des Endes der Sanktionen im Januar 2016 an. Saudi-Arabien war sich bewusst darüber, dass die iranische Ölproduktion sprungartig ansteigen würde.

„Die Saudis stimmten Produktionskürzungen zu einer Zeit zu, als die iranische Produktion hoch war“, so Robin Mills, Gründer des in Dubai ansässigen Beratungsunternehmens Qamar Energy. Der saudische Ölminister Khalid A. Al-Falih ist mittlerweile der Ansicht, dass die Bemühungen erweitert werden sollten, das Ölangebot einzudämmen. Er werde bald mit seinem russischen Amtskollegen Alexander Nowak ein Telefonat führen, um darüber zu sprechen. Aus Bloomberg-Daten geht hervor, dass die saudische Ölproduktion im Dezember 2016 bei 10,5 Millionen Barrel pro Tag lag, im Januar 2017 auf 9,87 Millionen Barrel pro Tag zurückging und im März 2017 einen Stand von zehn Millionen Barrel pro Tag erreichte. Die Iran-Produktion stieg im Januar auf 3,8 Millionen Barrel pro Tag, was der höchste Produktionsstand seit April 2010 ist. Nach Informationen des Rohstoff-Analysten Mills und Edward Bell ist der Kampf um die Marktanteile insbesondere in Asien ausgeprägt. Im März 2017 erhöhten der Iran und der Irak ihre Ölverkäufe nach China, während Saudi-Arabien hinter Russland und Angola den fünften Platz in der Liste der Lieferanten nach China belegte.

S & P Global Platts berichtet, dass Saudi-Arabien vom Iran eine Drosselung seiner Förderung verlangen könnte. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Iran dies tun wird, da die Wirtschaft zu großen Teilen vom Energieexport abhängt.

Währenddessen hält Saudi-Arabien an Zukäufen von Raffinerien im Ausland fest. Das Land möchte seinen Marktanteil in den USA deutlich erhöhen. Am 2. Mai 2017 meldete CNN, dass der saudische Öl-Riese Aramco 100 Prozent der Raffinerie Port Arthur, die die größte Raffinerie der USA ist, erworben hat. Aramco hatte seit mehreren Jahren sein Interesse verkündet, alle Anteile von Port Arthur kaufen zu wollen. „Port Arthur ist das Juwel, das die Saudis gerne hätten“, zitiert CNN Tom Kloza, weltweiter Leiter des Oil Price Information Service.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...