Politik

Russland: Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland

Russland hat mit einer Militärparade des Siegs über Nazi-Deutschland gedacht.
10.05.2017 02:14
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit einer Militärparade hat Russland am Dienstag an den Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg erinnert. Die Armee ließ zum Jahrestag des Kriegsendes tausende Soldaten über den Roten Platz in Moskau marschieren. Sie führten Panzer und Raketen vor. Russlands Streitkräfte könnten "jeden möglichen Angriff abwehren", sagte Präsident Wladimir Putin.

Putin betonte bei Abnahme der Parade die Einsatzbereitschaft seiner Streitkräfte: "Die Lehren vergangener Kriege zwingen uns, wachsam zu bleiben." Es "gibt, gab und wird keine Macht geben, die unser Volk besiegen kann". Die internationale Gemeinschaft rief er zum gemeinsamen Kampf gegen "Terrorismus, Extremismus, Neonazismus und andere Bedrohungen" auf.

Moskau werde "immer auf der Seite der Kräfte des Friedens" stehen und mit denen zusammenarbeiten, "die den Weg einer gleichberechtigten Partnerschaft einschlagen", beteuerte Putin, unter dessen Führung Russland der Ukraine die Halbinsel Krim entriss und militärisch in den Syrien-Krieg eingriff.

Bereits zuvor hatte Putin seinen ehemaligen KGB-Chef aufgesucht, unter welchem Putin in Dresden als Spion gedient hatte.

Während Westeuropa am 8. Mai der Befreiung von den Nazis gedenkt, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als "Tag des Sieges", da an diesem Tag die Kapitulation der Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal besiegelt worden war.

In ganz Russland sowie in mehreren früheren Sowjetrepubliken wurde am Dienstag an den Sieg im Zweiten Weltkrieg vor 72 Jahren gedacht. Auch auf der russischen Luftwaffenbasis Hmeimim in Syrien wurde eine kleine Parade abgehalten. Russland ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet und unterstützt im Bürgerkrieg dessen Truppen.

Auch die Rebellen in der Ostukraine marschierten zum Jahrestag auf. Bei einer Parade in der Rebellenhauptstadt Donezk zeigten sie Panzer und schwere Geschütze, obwohl diese Waffen nach dem Minsker Friedensabkommen verboten sind. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP zählte 45 schwere Waffen. Rund tausend Rebellenkämpfer marschierten durch Donezk, außerdem wurden Panzer, Raketenwerfer und Flugabwehrgeschütze aufgefahren.

Donezk liegt in einer Pufferzone, aus der alle schweren Waffen schon vor zwei Jahren hätten abgezogen werden müssen. Rebellen-Anführer Alexander Sachartschenko führte die Parade an. Seine Kämpfer trugen ein orange-schwarzes Banner in den Farben des russischen Georgsbands und Fotos getöteter Rebellen durch Donezk. Mehr als zehntausend Menschen jubelten den Kämpfern zu, sie hatten russische Flaggen und Porträts von Sowjetdiktator Josef Stalin dabei.

Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel hatten kürzlich in Moskau gesagt, man stimme darin überein, dass die Minsker Vereinbarungen eingehalten werden müssen.

In Kiew zogen am Dienstag mehrere hundert Menschen mit Bildern ihrer im Zweiten Weltkrieg getöteten Angehörigen durch die Straßen. Nationalistische Extremisten, die den Gedenkmarsch mit Rauchbomben stoppen wollten, wurden von der Polizei zurückgehalten.

In Berlin versammelten sich wie bereits in den Vorjahren Motorradrocker der russischen "Nachtwölfe" zu einem Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal. Angemeldet waren nach Polizeiangaben etwa 200 Menschen mit hundert Motorrädern und einigen Autos. Sie fuhren in einem Korso zum Ehrenmal und legten einen Kranz nieder. Zwischenfälle gab es nicht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...