Politik

Merkel: „Euro ist wegen EZB-Politik zu schwach“

De Euro-Kurs steigt nach einer überraschenden Aussage von Bundeskanzlerin Merkel.
22.05.2017 13:21
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kritik am hohen deutschen Exportüberschuss entschieden zurückgewiesen. Zum einen hänge dies an zwei Faktoren, die die Regierung gar nicht beeinflussen könne, sagte die Kanzlerin am Montag in der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Berlin. Der Euro ist sei "relativ schwach", sagte sie zunächst. Dann fügte sie hinzu: "Der Euro ist zu schwach ... wegen der EZB-Politik, und damit sind deutsche Waren verhältnismäßig billig." Zweitens sei der Erdölpreis sehr niedrig. Wenn dieser höher läge, würde die Handelsbilanz des Öl-Importlandes Deutschland sofort anders aussehen.

"Wir können mehr bei uns investieren", sagte Merkel. Allerdings sei es schon heute so, dass der Binnenkonsum der größte Wachstumstreiber sei. Es müsse aber auch gute Waren geben, die Deutschen kaufen wollten. Merkel kritisierte eine zu enge Betrachtung des Themas Exportüberschüsse in der EU und international. Es sei "fragwürdig", das Thema innerhalb einer Währungsunion zu betrachten. Denn auch im deutschen Kontext gebe es sehr große Unterschiede: Mecklenburg-Vorpommern würde wesentlich weniger exportieren als Bayern. Zudem habe Deutschland zwar einen Exportüberschuss mit den USA. Aber deutsche Firmen investierten gleichzeitig sehr viel mehr in den USA als umgekehrt und sorgten so für neue Jobs. So stehe das größte BMW-Werk nicht etwa in Deutschland, sondern in den USA, sagte Merkel.

Erstmals seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im November vorigen Jahres ist der Euro am Montag über die Marke von 1,12 Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung legte 0,2 Prozent auf 1,1227 Dollar zu. Auslöser der Käufe waren Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum deutsch-französischen Verhältnis, zu den Gründen für den hohen Exportüberschuss Deutschlands und zum Euro-Kurs. "Die Reaktion halte ich für übertrieben", sagte Commerzbank-Analystin Analystin Thu Lan Nguyen.

Deutschland hat sich in den vergangenen Tagen etwas auf die EZB eingeschossen. Die Attacken dürften allerdings nur Wahltaktik sein, um die Sparer zu beruhigen. Diese haben laut DZ Bank in den vergangenen Jahren ein Vermögen verloren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Aufwertung: Sind jetzt Firmengewinne in Gefahr?
04.07.2025

Der starke Euro wird für Europas Konzerne zur Falle: Umsätze schrumpfen, Margen brechen ein – besonders für Firmen mit US-Geschäft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...