Finanzen

Zwei italienischen Krisen-Banken droht Abwicklung

Der italienische Bankenfonds Atlante kann zwei Krisenbanken nicht retten. Die EU besteht auf dem Bail-in der Gläubiger.
31.05.2017 00:32
Lesezeit: 1 min

Den italienischen Krisenbanken Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca droht nach Angaben aus EU-Kreisen eine Abwicklung. Dies könnte der Fall sein, sollten sich die beiden Geldhäuser nicht bis Ende Juli staatliche Hilfe zur Überbrückung ihrer Kapitallücken sichern, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Insider am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Dann würden die EU-Regulierungsbehörden ihre eigene Lösung vorbereiten. Sie bestehe darin, dass die Aktionäre, Anleiheninhaber und Inhaber größerer Konten zur Kasse gebeten würden, um die Verluste der Banken zu schultern.

Italiens Rettungsfonds Atlante erklärte bereits, er werde kein weiteres Geld in die beiden Institute pumpen. Der Fonds erteilte einer entsprechenden Anfrage der Banken am Dienstag eine Absage. Die Bedingungen für weitere Investitionen seien derzeit nicht erfüllt, hieß es zur Begründung.

Die Banken hatten staatliche Hilfe angefordert, um eine Finanzierungslücke von 6,4 Milliarden Euro zu überbrücken. Die EU-Kommission erklärte, zunächst müssten die Geldhäuser zusätzlich eine Milliarde Euro bei privaten Investoren einsammeln, bevor die Steuerzahler für die Rettung der Banken angezapft werden könnten.

Atlante hat seit seiner Gründung im vergangenen Jahr bereits 3,4 Milliarden Euro in die beiden Geldhäuser gesteckt. Damit stehen dem Fonds nach eigenen Angaben nur noch weitere 50 Millionen Euro an Mitteln zur Verfügung.

Atlante war ins Leben gerufen worden, um den Krisenbanken des Landes unter die Arme zu greifen. Sie sitzen auf einem riesigen Berg fauler Kredite im Umfang von rund 350 Milliarden Euro.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...