Im laufenden Monat werden in vier italienischen Städten örtliche Polizisten gemeinsam mit Kollegen aus China auf Streife gehen. In einer vom 5. bis zum 25. Juni dauernden Testphase patrouillieren insgesamt zehn chinesische Polizisten in Rom, Mailand, Neapel und Florenz auf den Straßen, berichtet die chinesische Zeitung China Daily. Bereits vergangenen Mai wurden vier chinesische Beamte nach Italien geschickt, um zeitlich begrenzt in Rom und Mailand zu arbeiten.
Das Projekt ist darauf ausgerichtet, die Zusammenarbeit beider Länder auf dem Gebiet des Tourismus und der Sicherheit zu verstärken, weil Italien in den vergangenen Jahren zu einem Hauptziel von Touristen aus China avancierte. Touristen können sich zudem über eine spezielle Telefonnummer an chinesische Polizisten wenden, um eventuelle Verständigungsprobleme mit der italienischen Polizei auszuräumen. Im Zuge des Austauschprogramms wurden im April und Mai auch vier italienische Polizisten nach Peking und Schanghai abgeordnet.
Aus Daten chinesischer Behörden geht hervor, dass im Jahr 2016 rund 800.000 Menschen aus beiden Staaten Urlaub im jeweils anderen Land gemacht hatten. Die Chinesen werden zu einer immer wichtigeren Kundengruppe in der Tourismusbranche. Der Reiseanbieter TUI will seine Präsenz im Land deshalb ausbauen. „Die Entwicklung unserer Präsenz in China bietet enorme Chancen für unseren Konzern als Qualitäts-Reisemarke mit globaler Reichweite“, wird Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI Group, von der dpa zitiert. Nach Prognosen der chinesischen Regierung werden chinesische Touristen in den kommenden fünf Jahren 700 Millionen Auslandsreisen antreten. China ist nicht nur der größte, sondern zugleich auch der dynamischste Tourismusmarkt der Welt.