Politik

Frankreich: Macron trotz Immobilien-Affäre vor absoluter Mehrheit

Lesezeit: 1 min
08.06.2017 22:34
Die Immobilien-Affäre eines Vertrauten schadet Frankreichs Präsidenten Macron in den Umfragen nicht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Immobilienaffäre um den französischen Wohnungs- und Städtebauminister Richard Ferrand (54) sind laut dpa-AFX neue Einzelheiten bekanntgeworden. Wie der Nachrichtensender BFMTV am Donnerstag berichtete, war bei dem umstrittenen Immobiliengeschäft in der Bretagne auch öffentliches Geld im Spiel - das war bisher nicht bekannt.

Ein Sprecher von Ferrands Partei "La République en Marche!" (REM) sagte laut Nachrichtenagentur AFP, es habe sich um übliche Praktiken gehandelt. Der Generalsekretär der konservativen Republikaner, Bernard Accoyer, forderte nach einer Erklärung Ermittlungen der nationalen Finanzstaatsanwaltschaft.

Die Affäre ist delikat, denn Ferrand ist Generalsekretär von REM und ein enger Vertrauter von Präsident Emmanuel Macron. Ferrand soll als damaliger Chef der Mutuelles de Bretagne (Krankenversicherungsvereine der Bretagne) seine Lebensgefährtin bei einer Immobilienvermietung bevorzugt haben. Nach den Informationen des Senders sollen die Mutuelles öffentliche Gelder in Höhe von 55 000 Euro erhalten haben, um sich in der Immobilie einzurichten. Die Staatsanwaltschaft in Brest hatte vor einer Woche Vorermittlungen eingeleitet. Ferrand hatte Vorwürfe eines Interessenkonflikts mehrfach zurückgewiesen.

Den Umfragen zufolge spielt die Affäre allerdings keine Rolle bei der Wahlentscheidung. Die Partei des neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kann einer Umfrage zufolge bei den Parlamentswahlen mit einer deutlichen absoluten Mehrheit rechnen. Seine sozialliberale Partei "La Republique en marche" kommt auf 360 bis 390 Sitze, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Instituts Harris für den Fernsehsender LCP hervorgeht. Für die absolute Mehrheit sind 289 Mandate in der Nationalversammlung nötig.

Die konservativen Republikaner und ihre Verbündeten kommen demnach auf 125 bis 140 Sitze, die Sozialisten auf 20 bis 30 und die radikale Linke auf 15 bis 25. Der rechtsextreme Front National kann der Umfrage zufolge mit 8 bis 18 Mandaten rechnen. Die Wahlen finden in zwei Runden am Sonntag und am 18. Juni statt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Sorgen über steigende Anleiherenditen und Kritik an den Magnificent Seven
15.01.2025

Die Welt der Finanzmärkte ist besorgt über die steigenden Anleiherenditen, die eine Bedrohung für Aktien darstellen könnten. Ebenso...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflationsdaten USA: Verbraucherpreise im Dezember gestiegen - Dax springt auf Rekordhoch
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...