Gemischtes

Die Hightech-Tricks der Autodiebe

Bei Autodiebstählen werden auch die elektronischen Sicherungen der Fahrzeuge ausgehebelt. Wie man sich davor schützt und was die KFZ-Versicherung hergibt.
19.06.2017 07:21
Lesezeit: 2 min

Tagtäglich werden in Deutschland mehr als 100 Autos gestohlen. In den Großstädten liegt Berlin auf Platz eins, es folgen Frankfurt/Oder, Potsdam und Magdeburg. Nur im Süden der Republik ist es relativ sicher.

Trotz des hohen Diebstahl-Rankings in den östlichen Bundesländern – die westlichen Bundesländer kommen nicht besser weg. Mehr Autos gestohlen wurden in Hamburg (+ 14 Prozent), Niedersachsen (+ 18 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+ 11 Prozent).

Autodiebe gehen längst nicht mehr mit Schraubenzieher und Brechstange vor. Sie sind gut organisiert, schlagen mit modernster Technik zu und gehen hoch professionell vor. „Wir registrieren seit einiger Zeit einen ganz erheblichen Anstieg von Autodiebstählen, bei denen die elektronischen Sicherungen der Fahrzeuge ausgehebelt wurden“, sagte Dirk Jakob, Dezernatsleiter Organisierte Kriminalität im LKA der Berliner Morgenpost. „Und jetzt kommt immer mehr der Diebstahl durch Überwindung der elektronischen Sicherungen in Mode“, berichtet der Chefermittler. Das Gerät, mit dem das Signal des Autoschlüssels aufgefangen wird, habe ungefähr das Format eines dicken DIN-A5-Schreibblocks. „Das zweite Gerät, mit dem der Wagen geöffnet und gestartet wird, ist kaum größer als ein Smartphone. Beide Teile kosten nicht mehr als 15.000 Euro und sind problemlos im Internet zu haben“.

Rein technisch geht das so: „Der ins Visier genommene Autobesitzer kann seinen Schlüssel ruhig in die Jackentasche stecken, die Geräte der Autoknacker empfangen das Funksignal seines Schlüssels trotzdem und das bis zu einer Entfernung von acht Metern, “ informiert die Berliner Morgenpost. Häufig schlagen die Täter dabei nicht sofort zu, sondern folgen dem Besitzer bis nach Hause, um dort das Funksignal des Schlüssels aufzufangen. Dabei hilft den Kriminellen, dass viele Menschen ihre Autoschlüsse zu Hause an einem Schlüsselbrett oder auf einem Schrank in unmittelbarer Nähe der Wohnungstür deponieren. Und sie ahnen nicht, dass ein von den Geräten angefordertes Funksignal problemlos eine Tür durchdringt. Also Vorsicht, wo man den Autoschlüssel deponiert.

Neben den serienmäßigen Ausstattungen zur Verhinderung von Diebstahl in Autos gibt es aber auch verschiedene Nachrüstlösungen zum Beispiel für ältere Autos. Dazu gehören beispielsweise die Lenkrad- oder Parkkrallen sowie die Gangschaltungssperren. Sie funktionieren wie eine mechanische Wegfahrsperre. Die Produkte sind ab 20 Euro erhältlich. „Die Krallen sind günstig, einfach zu montieren, optisch abschreckend und können in jedes Fahrzeug eingebunden werden, weil sie nicht fest verbaut sind“, sagt Philipp Schreiber vom TÜV Süd. Die an der Felge verankerte Parkkralle wird jedoch äußerlich montiert und ist daher leichter zu knacken, wie die Deutsche Handwerks-Zeitung berichtet.

Eine Luxusvariante ist das GPS-Ortungssystem. Diese Technologie ist jedoch eher für hochpreisige oder neue Autos geeignet und kann bis zu 1.000 Euro kosten. Darüber hinaus kommen monatliche Gebühren dazu. Vorteil: Ein im Auto montierter Tracker meldet nach dem Diebstahl die Position des Fahrzeugs mittels GPS-Signal. Dies kann das Auffinden des Autos erleichtern – vorausgesetzt, dass die Kriminellen den Tracker nicht finden und entfernen.

Versicherungen entschädigen den Autobesitzer, wenn eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen wurde. Selbstverständlich schützt auch eine Vollkaskoversicherung, da die Teilkasko ist automatisch in der Vollkasko mit inbegriffen ist. Auf den persönlichen Schadenfreiheitsrabatt hat ein Autodiebstahl keinen Einfluss.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...