Finanzen

Antwort auf Bitcoin: EZB entwickelt System für Sofort-Zahlungen

Lesezeit: 1 min
25.06.2017 00:25
Die EZB entwickelt ein System für Sofortüberweisungen als Antwort auf Bitcoin.
Antwort auf Bitcoin: EZB entwickelt System für Sofort-Zahlungen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Europäische Zentralbank (EZB) entwickelt ein System für Zahlungen in Echtzeit im gesamten Euro-Raum. Das neue Abwicklungssystem TIPS (Traget Instant Payment Settlement) soll den Planungen zufolge im November 2018 an den Start gehen, wie die Zentralbank in einer Mitteilung bekanntgab.

Privatpersonen und Firmen sollen dadurch in die Lage versetzt werden, über ihre Bank innerhalb von Sekunden Gelder an den jeweiligen Empfänger zu transferieren. Die Währungshüter wollen so auch die Integration im Euro-Raum vorantreiben und eine Zersplitterung in unterschiedliche nationale Angebote vermeiden.

Das Zahlungssystem solle in enger Zusammenarbeit mit der Bankenbranche entwickelt werden und Geldtransfers rund um die Uhr an sämtlichen Tagen des Jahres ermöglichen. Zumindest in den ersten zwei Jahren solle die Abwicklung Geldhäuser pro Zahlung maximal 0,2 Cent kosten.

Der Vorstoß der EZB ist zum einen eine Reaktion auf die zunehmende Beliebtheit digitaler Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple. Deren Kurse sind in den vergangenen Monaten teilweise extrem gestiegen – immer wieder unterbrochen von heftigen Kurseinbrüchen. Beobachter halten es für durchaus wahrscheinlich, dass diese digitalen Währungen den von Zentralbanken geschaffenen traditionellen Währungen künftig starke Konkurrenz bieten werden, weil sie dezentral aufgebaut, schnell in der Abwicklung von Zahlungen, digital und günstig im Gebrauch sind. Den Größten Nachteil stellt die Gefahr von Manipulationen durch Cyber-Angriffe dar, welche jedoch auch bei der digitalen Abwicklung traditioneller Währungen gegeben ist.

Ein anderer wichtiger Grund für die Entwicklung von TIPS ist der generelle Trend zur Digitalisierung der Finanzwirtschaft, vorangetrieben durch sogenannte „Fintech“-Unternehmen, die vermehrt Kunden von Banken abwerben. In Ländern wie Dänemark und Großbritannien hat sich der EZB zufolge deren Markteinfluss bereits rasch ausgebreitet.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wird der Yuan zur Reservewährung für Eurasien und Afrika
28.05.2023

Große Teile der Welt ersetzen den Dollar für Importe und Exporte durch den Yuan. Die Entwicklung erinnert an die Einführung des...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Rentenberater erklärt: So gehen Sie vorzeitig in Rente
28.05.2023

Bis zum Jahr 2031 steigt das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre. Doch es gibt Tricks, um früher in Rente zu gehen. Wir haben mit einem...

DWN
Technologie
Technologie Methanol: eine sinnvolle Alternative zu Wasserstoff und Batterie
28.05.2023

Methanol kann es leicht per Tankwagen transportiert und zudem ohne kostenintensive Umbauten über das bereits bestehende Tankstellennetz...

DWN
Finanzen
Finanzen Gebäudetyp E: Einfach (mehr) bauen
28.05.2023

In Deutschland fehlt Wohnraum, und die Bauwirtschaft befindet sich weiter in einer Abwärtsspirale. Ein möglicher Ausweg aus der Krise ist...

DWN
Politik
Politik Die EU-Kommission agiert beim Datenschutz wie ein Terrorist
27.05.2023

Wenn die EU-Kommission Facebook erneut mit hohen Strafen belegt, macht sie nur ihrem Ärger darüber Luft, dass Europa den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Gold-Exporte gehen nicht mehr nach Westen
27.05.2023

Wegen der Sanktionen des Westens kann Russland kein Gold mehr nach London exportieren. Stattdessen gehen die russischen Gold-Exporte nun...

DWN
Deutschland
Deutschland Weik: „An diesen neun Punkten wird Deutschland scheitern“
27.05.2023

Die Zukunftsaussichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland und somit für den Wohlstand des Landes und seiner Bürger sehen...