Politik

Albanien hofft auf baldigen Beitritt zur EU

Lesezeit: 1 min
26.06.2017 00:58
Albanien hofft auf baldigen Beitritt zur EU. Ein Wahlsieg der Sozialisten zeichnet sich ab – sie wollen mit den Verhandlungen beginnen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei der Parlamentswahl in Albanien zeichnete sich am Sonntag ein Wahlsieg der regierenden Sozialisten ab. Ersten Hochrechnungen zufolge kommt die Partei von Ministerpräsident Edi Rama möglicherweise auf eine absolute Mehrheit von 71 der 140 Sitze – allerdings gelten die Prognosen als wenig zuverlässig. An zweiter Stelle folgt die oppositionelle Demokratische Partei vor Ramas bisherigem Koalitionspartner, der Sozialistischen Bewegung für Integration.

Wegen niedriger Wahlbeteiligung schlossen die Wahllokale eine Stunde später als geplant erst um 20.00 Uhr. Dennoch lag sie nur bei 45 Prozent und erreichte damit einen neuen Tiefstand. 2013 betrug die Beteiligung knapp 54 Prozent.

Nachdem vorangegangene Wahlen in Albanien immer wieder von Gewalt und Betrugsvorwürfen überschattet waren, verlief der Urnengang diesmal ohne größere Zwischenfälle. Rund 3000 Wahlbeobachter waren im Einsatz, darunter mehr als 300 Ausländer.

Der Ausgang der Wahl dürfte auch ein wichtiges Signal für Brüssel sein: Tirana ist seit 2014 offizieller EU-Beitrittskandidat und hofft auf einen Beginn der Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr. Laut Rama wollten Sozialisten und Demokraten gemeinsam nach der Wahl den Beginn der Verhandlungen beantragen.

In ihrem jüngsten Bericht zu Albanien kritisierte die EU allerdings das weiterhin langsame und ineffektive Justizsystem sowie weitverbreitete Korruption. Auch der Drogenhandel in dem südosteuropäischen Land ist ein Problem.

Albanien gehört zu den ärmsten Staaten Europas. Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt bei nur 340 Euro. Viele junge Albaner gehen angesichts von Arbeits- und Perspektivlosigkeit ins Ausland. Mittlerweile leben dort 1,2 Millionen Albaner. 2,9 Millionen Einwohner blieben in Albanien. Ein Drittel der Jugend im erwerbsfähigen Alter ist arbeitslos.

Beherrschendes Thema des Wahlkampfs war die schlechte Wirtschaftslage. Die Enttäuschung vieler Albaner mit dem mangelnden Wachstum dürfte nach Auffassung vieler Beobachter ein Grund für die niedrige Wahlbeteiligung sein – zumal sich die Wirtschaftsprogramme beider großen Parteien kaum unterschieden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...