Finanzen

China öffnet Anleihe-Markt für ausländische Investoren

China beginnt die Öffnung seines Anleihemarktes mit einem Experiment.
09.07.2017 02:17
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

China öffnet seinen Anleihe-Markt für ausländische Investoren. „Qualifizierte“ Investoren wie Zentralbanken, staatliche Fonds und andere große Finanzinstitutionen können ab sofort chinesische Schuldverschreibungen kaufen, teilte die chinesische Zentralbank vergangene Woche mit. China gehört mit den USA und Japan zu den am höchsten verschuldeten Staaten weltweit; der Anleihe-Markt wird auf rund zehn Billionen Dollar geschätzt.

Es handle sich zunächst um ein „Experiment“, teilten die Zentralbank in Peking und die Finanzbehörde in Hongkong am Sonntag mit – zum 20. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs. Die Öffnung des Anleihe-Markts sei ein „wichtiger Schritt“ der chinesischen Regierung bei der Unterstützung der Entwicklung in Hongkong und solle die Zusammenarbeit zwischen der Sonderverwaltungszone und China fördern. Sie werde Wohlstand und Stabilität in Hongkong fördern und öffne ausländischen Investoren einen „bequemen Weg“ für Investitionen.

Ausländische Investoren haben bislang fast keinen Zugang zu chinesischen Anleihen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schätzt ihren Anteil auf weniger als 1,5 Prozent. Die internationale Bank HSBC teilte am Montag mit, sie habe die neue Möglichkeit bereits genutzt und Anleihen der Agricultural Bank of China gekauft – der Bank also Geld geliehen.

China wird seit Jahren für die Abschottung seiner Finanzmärkte kritisiert. Seit kurzem verspricht Peking Lockerungen. So dürfen ausländische Unternehmen mittlerweile Aktien einiger chinesischer Firmen kaufen. Die Volksrepublik kämpft gegen ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum und massive Kapitalflucht ins Ausland.

Sollte das Experiment langfristig zu einer Öffnung des chinesischen Anleihemarktes führen, wäre dies eine wichtige Voraussetzung dafür, Chinas Landeswährung Yuan nicht nur als Handelswährung, sondern auch als international akzeptierte Reservewährung zu positionieren. Reservewährungen wie beispielsweise der US-Dollar oder der Euro benötigen einen tiefen, liquiden Markt für Wertpapiere, in dem die Devisen von anderen Staaten investiert werden können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....