Finanzen

Steuereinnahmen von Bund und Ländern brechen im Juni ein

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Juni eingebrochen.
23.07.2017 22:28
Lesezeit: 1 min

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Juni eingebrochen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Gegenüber dem Vorjahresmonat habe der Fiskus mit 63,7 Milliarden Euro 6,5 Prozent weniger in den Kassen gehabt, schrieb das Bundesfinanzministerium in seinem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Allein bei der Atomsteuer verzeichnete der Bund ein Minus von 6,284 Milliarden Euro.

Außerdem gab es einen erheblichen Rückgang bei den nicht veranlagten Steuern vom Ertrag, die etwa auf Dividenden erhoben werden. Das wegen der unterschiedlichen Dividendentermine stark schwankende Aufkommen verringerte sich um 52,3 Prozent. Zudem sanken die Erbschaftsteuereinnahmen der Länder um 51,2 Prozent.

Dagegen legten die von der guten Konjunktur und hohen Beschäftigung gespeisten Lohnsteuereinnahmen um 7,1 Prozent zu. Auch die Umsatzsteuern lagen um 1,1 Prozent im Plus. Trotz des Einbruchs im Juni stieg das Steueraufkommen im ersten Halbjahr insgesamt um 3,0 Prozent zum gleichen Vorjahreszeitraum auf ein Aufkommen von gut 326,38 Milliarden Euro. Das liegt inzwischen aber unter dem für das Gesamtjahr geschätzten Zuwachs von 3,9 Prozent.

Für die Konjunktur sieht das Ministerium positive Signale. „Das aktuelle Bild der Konjunkturindikatoren spricht dafür, dass sich die wirtschaftliche Aufwärtsbewegung im zweiten Quartal lebhaft fortgesetzt hat.“ Die Einschätzung deckt sich mit den Erwartungen von Banken-Ökonomen: Sie rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni mit 0,6 Prozent ebenso kräftig gewachsen ist wie im ersten Quartal. Die Rekordbeschäftigung schiebe den privaten Konsum an, während die allmähliche Belebung der Weltwirtschaft die Exporte stützten, hieß es im Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...