Finanzen

US-Regierung hindert Chinesen an Übernahmen in den USA

Lesezeit: 1 min
21.07.2017 17:43
Die US-Regierung hat mehrere Übernahmen amerikanischer Firmen durch ausländische Unternehmen gestoppt. Insbesondere bei chinesischen Käufern legte sie ihr Veto ein.
US-Regierung hindert Chinesen an Übernahmen in den USA

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Die US-Regierung hat Insidern zufolge in diesem Jahr bereits gegen neun Übernahmen heimischer Unternehmen durch ausländische Investoren ihr Veto eingelegt, indem sie Sicherheitsbedenken angemeldet hat. Die für solche Prüfungen zuständige Behörde CFIUS habe sich vor allem in der Technologiebranche gegen mehrere Transaktionen ausgesprochen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mit Angelegenheit vertrauten Personen. Die Regierung in Washington wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. „Entscheidungen des CFIUS sind höchst vertraulich, weshalb wir Gerüchte über deren Ausgang nicht kommentieren werden“, sagte eine Sprecherin des Präsidialamts.

Einwände erhob das CFIUS beispielsweise gegen den Verkauf von Geschäftsbereichen des US-Elektronikunternehmens Inseego an den chinesischen Smartphone-Hersteller TCL. Das strengere Vorgehen der Behörde trifft vor allem China. Firmen aus der Volksrepublik haben in diesem Jahr bislang 87 Übernahmen amerikanischer Unternehmen angekündigt, so viele wie noch nie in dem Zeitraum. Die Beziehungen zwischen den USA und der Volksrepublik sind zunehmend Spannungen ausgesetzt. So scheiterten in dieser Woche Gespräche zwischen beiden Seiten über einen Abbau des riesigen US-Handelsdefizits mit China. Der deutsche Chipanlagenbauer Aixtron musste wegen US-Sicherheitsbedenken den geplanten Verkauf an die chinesische Fujian Grand Chip Investment (FGC) abblasen.

Auch die Bundesregierung hat vor wenigen Tagen eine Verordnung verabschiedet, mit der sie leichter Veto gegen Übernahmen deutscher Firmen durch ausländische Gesellschaften einlegen kann. Dabei wird vor allem auf kritische Infrastruktur abgezielt – von Krankenhäusern bis zu Stromnetzen und Cloud-Computing-Diensten. Deren Betreiber sollen gegebenenfalls besser vor dem Einstieg von Investoren von außerhalb der EU geschützt werden, ebenso die Hersteller der zum Betrieb notwendigen Software.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...