Finanzen

Spanien: Regierung zieht sich aus Krisenbank Bankia zurück

Der spanische Staat verkauft Anteile an der angeschlagenen Bankia.
24.07.2017 17:31
Lesezeit: 1 min

Der spanische Staat will sich von weiteren Anteilen am angeschlagenen Geldhaus Bankia trennen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. „Wir prüfen den Verkauf eines weiteren Pakets nach dem Sommer“, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos der Zeitung ABC. Es werde voraussichtlich um einen Anteil von rund sieben Prozent gehen.

Bankia steckt mitten in der Fusion mit der ebenfalls staatlich kontrollierten Banco Mare Nostrum (BMN) zum viertgrößten Kreditinstitut Spaniens. Die Banken wurden durch die heimische Immobilienkrise schwer getroffen. Allein Bankia und BMN verbrauchten bislang rund 24 Milliarden Euro an Steuergelder zur Stabilisierung ihrer Bilanzen.

Der Staat hält aktuell jeweils rund zwei Drittel an Bankia und BMN. Auch nach der Fusion, die im September von den Aktionären durchgewunken werden soll, wird der Staatsanteil in dieser Höhe liegen. Durch den geplanten Verkauf eines Aktienpakets und dem damit verbundenen Erhöhung des Streubesitzes könnte Bankia attraktiver für Investoren werden, hofft de Guindos.

Bereits 2014 hatte Spanien Bankia-Aktien auf den Markt geworfen. Ein Gesetz hat der Regierung eine Frist bis Ende 2019 gesetzt, um das Institut zu privatisieren und möglichst viel des eingesetzten Steuergeldes zurückzubekommen.

Die Aussichten für die spanische Wirtschaft schätzte de Guindos positiv ein. Das Wachstumsziel von drei Prozent werde in diesem Jahr locker erreicht. Die Arbeitslosenquote werde bis zum Jahresende unter 17 Prozent fallen und könnte bis 2022 auf sieben Prozent sinken. Zuletzt lag die Erwerbslosenquote bei 18,8 Prozent.

Der Internationale Währungsfonds äußert sich dagegen differenzierter. In einem kürzlich erschienenen Bericht drängt er zum Aufbau von Kapitalreserven bei den Banken, damit diese die nächste Krise überstehen können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...