Finanzen

IWF warnt: Cyber-Angriffe gefährden das Finanzsystem

Lesezeit: 1 min
09.08.2017 01:43
Der IWF warnt: Cyber-Angriffe gefährden das Finanzsystem
IWF warnt: Cyber-Angriffe gefährden das Finanzsystem

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Cyber-Angriffe auf Unternehmen aus der Finanzbranche stellen nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Gefahr für die Finanzstabilität in der Welt dar. Solche Attacken nähmen zu und würden in ihrer Machart immer ausgeklügelter, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten IWF-Papier. Das Finanzsystem sei von relativ wenigen technischen Systemen abhängig. Deswegen hätten von Hackern und Kriminellen ausgelöste Ausfälle und Störungen das Potenzial, das gesamte Welt-Finanzsystem zu erschüttern. "Cyber-Risiken sind Schulbuch-Beispiele für systemische Risiken."

Alle Banken – von kleinen lokalen und regionalen Instituten bis hin zu den größten US-Häusern – hätten schon Gefährdungen ihrer Zahlungssysteme erlebt. Der Fonds verwies als Beleg auf Attacken gegen das internationale Banken-Transaktionssystem Swift, den Internet-Diebstahl von 81 Millionen US-Dollar von der Zentralbank in Bangladesch durch getürkte Überweisungsaufträge sowie kriminelle Angriffe auf Handelssysteme durch Schadsoftware.

"Praktisch jedermann ist Cyber-Risiken in irgendeiner Form ausgesetzt", warnten die IWF-Experten. Die wirtschaftlichen Aspekte würden immer wichtiger und sichtbarer. "Die wahren Kosten von Cyber-Angriffen zeigen sich erst über einen Zeitraum von mehreren Jahren." Daher gebe es auch keine verlässlichen Daten dazu. In Schätzungen ist von weltweit zwischen 250 Milliarden und einer Billion Dollar im Jahr die Rede. Attacken auf die Finanzbranche seien besonders gefährlich wegen der weltweit enger Vernetzung.

Die IWF-Experten beklagten, dass Standards im Risiko-Management oft nicht auf dem neuesten Stand seien. Ein verlässliches Meldesystem für Cyber-Angriffe und -Bedrohungen sei entscheidend. Dabei brauche es eine enge Kooperation mit den Ermittlungsbehörden. Die Banken-Aufseher müssten zudem ihre Überwachungsrolle flexibler interpretieren und sich rasch auf neu aufkommende Praktiken einstellen. Firmen müssten sicherstellen, dass nur vorher geprüfte und zertifizierte Software eingesetzt werde. Zudem sollten sie die Zahl ihrer System-Administratoren mit besonderen Vollmachten begrenzen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...