Finanzen

Aufsicht verschärft Cyber-Regeln für Banken

Die deutsche Finanzmarktaufsicht Bafin verstärkt die Sicherheitsbestimmungen für Banken, Fonds und Versicherungen.
04.09.2017 02:57
Lesezeit: 1 min

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor hohen Risken für Banken und Versicherer durch Hackerangriffe und verschärft die Kontrolle der Institute, berichtet Reuters. In Deutschland habe es bereits Cyberattacken auf Banken gegeben, sagte BaFin-Chef Felix Hufeld dem Handelsblatt. „Die bekannten Fälle hätten theoretisch in Schadenssummen von Milliarden Euro münden können, es hätte auch Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem geben können“, sagte der oberste deutsche Finanzaufseher. „Wenn Sie den Zahlungsverkehr lahmlegen, entsteht ein Problem für das gesamte Finanzsystem.“

Deshalb verschärft die BaFin die Vorgaben für Banken, Versicherer und Fondsgesellschaften. „Wir sind eines der ersten Länder, die konkrete aufsichtliche Vorgaben für das Risikomanagement von IT- und Cyberrisiken gemacht haben“, sagte Hufeld. Für die Banken griffen die verschärften Cyber-Regeln spätestens Ende des Jahres, nächstes Jahr würden sie auf die Versicherer übertragen. In einer dritten Welle beträfen die strengeren Vorgaben die Fondsgesellschaften.

Das Finanzsystem hält Hufeld zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise für stabiler, aber nicht für unverwundbar. „Wir wissen nicht, aus welcher Ecke die nächste Krise kommt.“ Die Finanzaufsicht versuche Trends zu entdecken, aus denen neue Probleme entstehen könnten. Zu den möglichen neuen Gefahrenherden zählt Hufeld das Crowdlending, einst das Verleihen von privat zu privat über das Internet. „Inzwischen bilden sich dort Modelle heraus, in denen die Kredite auch gebündelt, verbrieft und danach verkauft werden.“ Zum Problem kann das werden, wenn die Volumina steigen und auch schwache Schuldner bedient werden. Ähnliche Wertpapiere hatten vor zehn Jahren die Finanzkrise mitausgelöst.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Viererrunde bei RTL: Scholz, Merz, Weidel und Habeck im TV-Schlagabtausch
05.02.2025

Die klassische TV-Schlacht zwischen zwei Kanzlerkandidaten gerät in die Kritik. RTL reagiert und lädt Scholz, Merz, Weidel und Habeck zu...

DWN
Panorama
Panorama USA wollen Gazastreifen übernehmen
05.02.2025

Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und wirtschaftlich entwickeln. Dafür soll das vom Krieg gezeichnete Gebiet erst geräumt...

DWN
Politik
Politik Wagenknecht knüpft politische Zukunft an Wahlerfolg
05.02.2025

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kämpft um den Einzug in den Bundestag – und knüpft daran ihre politische Zukunft. Mit einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...