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Nach einer brutalen Auseinandersetzung mit einem politischen Rivalen hat ein Abgeordneter die Partei von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verlassen. M'jid El Guerrab gab nun am Dienstag seinen "Rücktritt" aus der Regierungspartei La République en Marche bekannt. Er wolle die Arbeit der parlamentarischen Mehrheit nicht behindern und seine Strafverteidigung organisieren, erklärte der 34-Jährige. Er kam damit einem Rauswurf aus der Partei zuvor.
El Guerrab soll den sozialistischen Politiker Boris Faure vergangene Woche mit einem Helm geschlagen und schwer am Kopf verletzt haben. Gegen ihn wurde am Wochenende ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung unter Einsatz einer Waffe eingeleitet.
Der Abgeordnete, der früher selbst den Sozialisten angehörte, hat zwar eine gewaltsame Handlung eingeräumt, er bestritt aber zwischenzeitlich die Verantwortung für die Auseinandersetzung und erklärte, er sei von Faure angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Faures Anwälte kündigten daraufhin eine Verleumdungsklage an.
Zwischen den beiden Männern herrschte offenbar seit Monaten Streit. Faure hatte El Guerrab unter anderem vorgeworfen, sich Macron aus "Opportunismus" angeschlossen zu haben. In den Monaten vor der Präsidentschaftswahl im Frühjahr und vor der Parlamentswahl im Juni hatten sich zahlreiche Sozialisten von ihrer in Umfragen abgeschlagenen Partei abgewandt und waren in Emmanuel Macrons Lager gewechselt.