Politik

Farage attackiert Merkel und Schulz bei AfD-Veranstaltung

Der Euro-Gegner Nigel Farage hat die AfD aufgesucht und die Partei im Wahlkampf unterstützt.
09.09.2017 22:54
Lesezeit: 1 min

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Der frühere Chef der britischen Partei Ukip, Nigel Farage, hat die AfD in Deutschland laut AFP zum Widerstand gegen Brüssel ermuntert. Mit der Ukip-Kampagne sei es in Großbritannien gelungen, eine Mehrheit für den Austritt aus der EU zu mobilisieren, sagte er am Freitag bei einer AfD-Veranstaltung in Berlin-Spandau. In Deutschland sei es derzeit sehr schwierig, mit solchen Ideen durchzudringen. "Ich prophezeie, in Deutschland wird es wahrscheinlich von Bayern ausgehen", fügte Farage hinzu.

Seiner Meinung nach sei die Entscheidung von Angela Merkel zur Grenzöffnung der "schwerste Fehler eines Politikers in der modernen europäischen Geschichte".

Den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz bezeichnete Farage als "pro-europäischen Fanatiker". Den EU-Befürwortern sei es "peinlich", dass ihr "europäisches Projekt" von einem der "großen Länder" verlassen werde. Den EU-Skeptikern in Deutschland riet er, sie sollten in Brüssel vorstellig werden und sagen, dass die Briten die EU verließen, weil die EU sich "so schlecht beträgt", weil sie den Menschen zu viel Freiheit und Demokratie nehme.

Farage war von der AfD-Europa-Abgeordneten Beatrix von Storch zu dem Auftritt in Spandau eingeladen worden. Diese beglückwünschte Farage zum Erfolg des Brexit-Referendums im Juni 2016 und sagte, er habe damit gezeigt, dass es gelingen könne, das Unmögliche möglich zu machen.

Farage, ein früherer Trader, ist immer noch Abgeordneter des EU-Parlaments. Er hatte bereits Donald Trump als Kandidaten im Wahlkampf unterstützt.

Bisher war in der deutschen Öffentlichkeit spekuliert worden, dass Russlands Präsident Wladimir Putin sich in die Bundestagswahl einmischen könnte. Putin hatte dies entschieden zurückgewiesen, und gesagt, man mische sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates ein – schon gar nicht, wenn dies ein befreundeter Staat ist.

Es ist unklar, ob die Bundesregierung auf die Einmischung eines britischen Politikers in die Bundestagswahl mit einer Sanktionsdrohung gegen Großbritannien reagieren wird.

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