Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin streicht weitere Langstreckenflüge. Die Airline beendet zum 25. September 2017 ihr Karibik-Flugprogramm ab Düsseldorf, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Ab dann entfallen unter anderem Flüge nach Mexiko, Kuba und die Dominikanische Republik. Die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft begründete den Schritt mit einer im Insolvenzverfahren „notwendig gewordenen Reduzierung der Langstreckenflotte“.
Die insolvente Airline, die nur noch unter Aufsicht eines Sachwalters operieren kann, muss die Kosten drücken, damit sie den Flugbetrieb so lange aufrechterhalten kann, bis sich Käufer gefunden haben. Bieter können bis zum 15. September ein Angebot für Air Berlin als Ganzes oder Teile davon abgeben. Womöglich könnte dann die nächste Gläubigerversammlung am 21. September schon entscheiden, welche Käufer einen Zuschlag bekommen. Zu den Interessenten gehört auch die Lufthansa.
Der Nürnberger Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl will bis zu 500 Millionen Euro für Air Berlin bieten. Das entsprechende Übernahmeangebot sei am Sonntag bei Air-Berlin-Sachverwalter Lucas Flöther per Fax eingereicht worden, teilte Wöhrls Firma Intro mit. Eine erste Tranche belaufe sich auf 50 Millionen Euro, würde am Übergabetag fällig und sei von Investoren sowie seiner Intro-Gruppe aufgebracht worden. Die weiteren Raten seien vom Ergebnis abhängig und könnten bis zu 450 Millionen Euro betragen. Im Falle eines Weiterverkaufs bekämen die Mitarbeiter von Air Berlin eine Gewinnbeteiligung von bis zu 100 Millionen Euro.
Lufthansa, Condor, Tui, Germania und Nikki Lauda seien zudem darüber informiert worden, sich an dem Angebot beteiligen zu können, hieß es. Komme es aber zu keiner Beteiligung anderer Luftfahrtunternehmen, sei die Intro-Gruppe in der Lage, die Sanierung von Air Berlin „auch alleine zu wagen.“