Politik

Katalonien weicht auf Proxy-Server aus, um spanische Blockade zu umgehen

Die Katalanen wollen sich einer Internet-Blockade durch die Regierung in Madrid widersetzen, um das Referendum über die Unabhängigkeit durchführen zu können.
18.09.2017 00:51
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Regierung von Katalonien will auf Proxy-Server ausweichen, um sich der spanischen Blockade für das Unabhängigkeitsreferendum zu entziehen. Der katalanische Präsident Carles Puigdemont teilte am Sonntag über Twitter mit, wie die Katalanen an die enstsprechenden Websites der Regierung kommen könnten. Die Regierung in Madrid hatte die großen Telekombetreiber zuvor aufgefordert, die Websites der katalanischen Regierung abzuschalten. Die großen Konzerne wie Vodafone waren der Aufforderung umgehend nachgekommen.

In einem Interview mit VilaWeb sagte Puigdemont, dass die spanische Regierung nicht in der Lage sein werde, die Kommunikation über das Internet zu verbieten. Puigdemont sagte, es gehe seinem Land darum, einen ganz neuen Staat aufzubauen – und das im Einvernehmen mit der Regierung in Madrid zu tun. Diese will jedoch das Referendum am 1. Oktober mit staatlicher Gewalt unterbinden. Puigdemont sagte, das Wichtigste sei es, eine Panik unter den Katalanen zu verhindern. Die spanische Regierung habe, auch ohne dies formal anzukündigen, faktisch den Ausnahmezustand über Katalonien verhängt.

Die spanische Polizei hat am Sonntag 1,3 Millionen Flugblätter, Broschüren und Plakate für das Votum beschlagnahmt. Das Material sei in einer Firma zur Verteilung von Werbung nahe Barcelona gefunden worden, teilte das spanische Innenministerium mit.

Unter den Dokumenten waren demnach rund 700.000 Flugblätter, auf denen für ein "Ja" beim Referendum geworben wurde. 370.000 Flyer waren demnach mit dem Logo der katalanischen Regionalregierung versehen. 138.000 Plakate warben für die linksradikale Partei CUP.

Das Innenministerium in Madrid erklärte, der gleichzeitige Fund von Material, welches für eine Abspaltung Kataloniens werbe, und offiziellen katalanischen Regierungsdokumenten beweise, dass die Regionalregierung und das "Ja"-Lager "gemeinsame Sache" machten.

In Madrid nahmen am Sonntag mehrere hundert Menschen an einem Treffen zur Unterstützung des Referendums teil. Es fand in einem kleinen Theater im Zentrum der spanischen Hauptstadt statt, nachdem ein Gericht die Veranstaltung in einem dem Rathaus unterstehenden Kulturzentrum verboten hatte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands Zukunft? Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...