Finanzen

Stahlkocher protestieren gegen Fusion von ThyssenKrupp mit Tata

Lesezeit: 1 min
22.09.2017 10:25
In Bochum protestieren tausende Stahlarbeiter gegen die Fusionspläne von ThyssenKrupp mit Tata.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Rund 7500 Menschen haben am Freitagmorgen in Bochum gegen die Pläne von ThyssenKrupp protestiert, die traditionelle Stahlsparte des Konzerns mit dem Konkurrenten Tata Steel zu fusionieren, berichtet AFP. Der Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, forderte die Konzernspitze auf, transparent über die Folgen der Fusion zu informieren, und verlangte Sicherheiten für die Beschäftigten. Auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sagte laut Redetext, es dürfe keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Giesler sagte, die Arbeitnehmer seien „nicht davon überzeugt, dass die Fusion mit Tata der beste und richtige Weg für ThyssenKrupp Steel ist“. Die Fragen seien mehr geworden und nicht weniger. Er forderte „belastbare Zukunftskonzepte für ThyssenKrupp und die Stahlsparte und keine Bad Bank Stahl“.

ThyssenKrupp mache nach wie vor guten Gewinn mit seinen Stahlwerken, sagte der IG-Metall-Bezirksleiter weiter. Der Konzernspitze gehe es ausschließlich darum, die Interessen der Finanzmärkte zu befriedigen, „indem Schulden, die aus Managementfehlern der letzten Jahre entstanden sind, in das neue Unternehmen abgewälzt werden“.

ThyssenKrupp und Tata Steel hatten am Mittwoch eine Grundsatzvereinbarung über den Zusammenschluss ihrer europäischen Stahlaktivitäten unterzeichnet. ThyssenKrupp und Tata wollen gemeinsam den nach ArcelorMittal zweitgrößten Stahlproduzenten Europas schmieden und dabei bis zu 4000 Arbeitsplätze abbauen.

Auch Arbeitsministerin Nahles verlangte auf der Kundgebung in Bochum, die Zahlen und Fakten müssten auf den Tisch. Sitz des Arbeitgebers müsse Deutschland bleiben, es dürfe keinen „Ausverkauf bei der Mitbestimmung“ geben. Die Frage des Unternehmenssitzes sei von „zentraler Bedeutung“. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hat angekündigt, dass die Niederlande Sitz des geplanten gemeinsamen Unternehmens sein sollen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Raumsonde übersteht nahen Vorbeiflug an der Sonne
27.12.2024

"Die Sonnensonde hat nach Hause telefoniert!", schreibt die US-Raumfahrtbehörde Nasa aufgeregt. Das bedeutet: Der Hitzeschild hat die...

DWN
Politik
Politik Nato in der Krise: Wie sichern wir Frieden und Stabilität in Europa?
27.12.2024

Viele Deutsche sorgen sich angesichts der Lage in der Ukraine vor einer Ausweitung des Krieges. Der neue Nato-Generalsekretär hält dies...

DWN
Finanzen
Finanzen Notenbanker durch und durch: Ex-Bundesbankpräsident Schlesinger zum Gedenken
27.12.2024

Zeit seines Lebens hat sich Helmut Schlesinger für eine stabile Währung eingesetzt. Dabei scheute er auch nicht den Konflikt. Nun ist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Reformen 2025: Steuererhöhungen, Mindestlohnerhöhung und neue Gesetze im Überblick
27.12.2024

Die Reformen 2025 bringen eine Reihe bedeutender Änderungen für Bürgerinnen und Bürger: vom neuen Mindestlohn über die Einführung der...

DWN
Politik
Politik Jetzt auch amtlich: Steinmeier macht Weg für Neuwahlen frei
27.12.2024

Die Ampel-Koalition zerbrochen, keine neue, stabile Mehrheit in Sicht, Deutschland in der Regierungskrise. Für den Bundespräsidenten gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Als der Tiger noch im Tank war: Warum sich ExxonMobil von Europa distanziert
27.12.2024

Exxon mit Sitz ist Houston ist eine halbe Billion Dollar wert und damit der größte Mineralöl-Konzern der Welt. 20 Prozent der 62.000...

DWN
Politik
Politik Studie: Elterngeld seit Einführung deutlich weniger wert
27.12.2024

Die Kaufkraft des Elterngelds sei seit 2007 um 38 Prozent gesunken, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in einer aktuellen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Flugsicherung erhöht Gebühren: Gründe, Auswirkungen und Forderungen
27.12.2024

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat angekündigt, zum Jahreswechsel die Gebühren für Fluggesellschaften deutlich zu erhöhen. Während...