Finanzen

Russland sagt Kryptowährungen den Kampf an

Die russische Zentralbank hat angekündigt, den Bürgern des Landes den Zugang zu Digitalwährungen zu versperren.
10.10.2017 10:50
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland will den Zugang seiner Bürger zu Digitalwährungen wie Bitcoin massiv beschränken. Internetseiten, die entsprechende Kryptowährungen anbieten, würden künftig blockiert, sagte der stellvertretende Zentralbankchef Sergej Schwezow am Dienstag. „Wir können Kleinanlegern nicht einen direkten und einfachen Zugang zu solchen dubiosen Instrumenten bieten.“ Die russischen Behörden hatten bereits vergangenen Monat mitgeteilt, den Einsatz von Kryptowährungen durch russische Bürger und Unternehmen regulieren zu wollen.

Schwezow warnte, dass sich Digitalwährungen von ihrer anfänglichen Funktion als Zahlungsmittel inzwischen aufgrund der starken Spekulation zu extrem schwankungsanfälligen Investitionsobjekten entwickelt hätten, berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters. „Wir denken, dass für unsere Bürger und Unternehmen der Gebrauch von Kryptowährungen als Investment hohe Risiken in sich birgt“, wird Schwezow zitiert.

„Sollten Webseiten von russischen Bitcoin-Börsen geblockt werden, dürften diese früher oder später gezwungenermaßen ihren Handel einstellen“, sagte Analyst Timo Emden vom Brokerhaus IG. Größere Kurseinbrüche durch die Beschränkungen in Russland erwartet Emden nicht. „Russische Anleger könnten ähnlich wie die benachbarten Chinesen den Griff zu digitalen Währungen auf südkoreanische oder US-Börsen verlegen und den Handel somit lediglich umschichten.“

Die bekannteste Digitalwährung Bitcoin startete im Jahr 2010 mit einem Ausgabepreis von einem Dollar. Nach teilweise massiven Schwankungen in den vergangenen Monaten liegt die Notierung inzwischen bei über 4.800 Dollar.

Für Krypto-Währungen steht keine Regierung oder Zentralbank ein, daher wird ihr Kurs allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer die dafür extrem komplexen Algorithmen berechnen. Die Digitalwährung Bitcoin steht auch wegen Betrugsvorwürfen, Börsenpleiten und des Verdachts auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung im Fokus staatlicher Behörden.

Erst vor wenigen Wochen hatten in China Handelsplattformen für das vom Computer geschaffene Geld ihren Betrieb eingestellt, nachdem die chinesischen Behörden vor den Risiken der Cyber-Währungen gewarnt hatten. Die Regulatoren hatten zudem Börsengänge solcher Devisen, die sogenannten Initial Coin Offerings (ICO), verboten. Der Preis für Bitcoin war daraufhin drastisch eingebrochen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...