Politik

Europarat beklagt Stopp der Beitragszahlungen durch Russland

Lesezeit: 1 min
11.10.2017 17:04
Weil Russland die Beitragszahlungen an den Europarat im Juni einstellte, fehlt der Organisation ein Millionenbetrag.
Europarat beklagt Stopp der Beitragszahlungen durch Russland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach der Aussetzung der Beitragszahlungen durch Russland sieht der Generalsekretär des Europarats, Thorbjörn Jagland, die paneuropäische Länderorganisation in einer „schwierigen Situation“, berichtet AFP. Die Mitgliedstaaten müssten sich um eine Lösung bemühen, forderte der Norweger am Dienstag vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Straßburg. Sie seien verantwortlich für die Finanzierung der Organisation.

Der Beschluss Moskaus, seine Zahlungen auszusetzen, sei aber nicht nur ein finanzielles Problem, fügte Jagland hinzu. „Wenn ein Land seinen Beitrag nicht zahlt, kann es nicht Mitglied im Europarat bleiben.“

Die Regierung in Moskau hatte im Juni die Zahlungen an den Europarat eingestellt. Sie reagierte damit auf den Beschluss der Parlamentarier-Versammlung, den 18 russischen Abgeordneten wegen der Angliederung der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland das Stimmrecht zu entziehen. Aufgrund dieses Beschlusses boykottieren die russischen Abgeordneten seit April 2014 die Sitzungen der Versammlung.

Der russische Jahresbeitrag an den Europarat beträgt rund 33 Millionen Euro – dies sind nach Angaben Jaglands etwa zehn Prozent des Gesamthaushalts der Organisation. Anfang des Jahres hatte Moskau die erste Rate in Höhe von 11 Millionen Euro überwiesen. Die restlichen 22 Millionen fehlen nun im Haushalt der Länderorganisation für das laufende Jahr.

Dem Europarat gehören 47 Staaten an – alle europäischen Länder mit Ausnahme Weißrusslands. Russland wurde 1996 in die Länderorganisation aufgenommen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...