Strengere, staatliche Regulierung stößt beim Bundesverband deutscher Banken regelmäßig auf Ablehnung. Die Regulierung von Bonuszahlungen an Spitzenbanker, die das Europäische Parlament voranbringen will, „halte ich für zu weitreichend“, sagte der Geschäftsführer des Bankenverbandes, Michael Kemmer, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Bereits heute müssten „die Institute darauf achten, dass fixe und variable Vergütung in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen“, so Kemmer. Der Geschäftsführer des Bankenverbandes will auch grundsätzlich die Diskussion über die Höhe der Bonuszahlungen verzögern. Seiner Meinung nach solle man gegebenenfalls „das strittige Thema Vergütung, das nichts mit Basel III zu tun hat“, besser im Rahmen einer eigenständigen international abgestimmten Regelung aufgreifen, ergänzt Kemmer.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Bankenverband und allen voran sein Geschäftsführer Vorschläge der EU-Institutionen und des Bundestages kritisieren. Das Gesetz, mit dem die Bundesregierung härtere Strafen für Banker durchsetzen will, wenn diese Risiko-Vorschriften des eigenen Instituts grob verletzen, bezeichnete Kemmer als „Zick-Zack-Kurs“. Ein solches Gesetz sei verfrüht, wenn es auf EU-Ebene noch keinen Rahmen dafür gebe, so Kemmer Anfang Februar.
Härtere Haftstrafen und weniger Boni sind für Kemmer erst recht inakzeptabel. Kemmer hatte als Chef der BayernLB den Verlust von mindestens 10 Milliarden Euro an Steuergeldern zu verantworten (mehr hier).