Politik

Grüne wollen Ministerien für Energie und Verkehr

Die Grünen wollen in der Jamaika-Koalition das Energie-Ministerium übernehmen, um die Energiewende weiter voranzutreiben.
12.11.2017 01:01
Lesezeit: 2 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Grünen wollen in einer Jamaika-Koalition womöglich Anspruch auf die Ministerien für Energie, Landwirtschaft und Verkehr erheben. "Das sind schon die Ressorts, die wir da auch im Auge haben", sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann der Bild-Zeitung. Er fügte aber hinzu, dass über die Ministerien stets ganz am Schluss gesprochen werde - und dies sei erfahrungsgemäß "eine der härtesten Verhandlungen".

Bei den Grünen stehe eine Energie-Wende, eine Verkehrswende und eine Agrarwende "ganz oben an". Das gelte insbesondere für den Klimaschutz. "Nicht, weil das unser Steckenpferd ist, sondern weil es eine Menschheitsfrage ist", sagte Kretschmann. Für die Grünen sei es daher wichtig, bei ihrem "Kernthema" nachher auch zu bestimmen, "was da geht".

Der Spiegel hatte gemeldet, die Grünen wollten das Umweltressort, außerdem entweder das Landwirtschafts- oder das Verkehrsministerium und als drittes Haus das Sozialministerium. Das würde den Verzicht auf das Außenamt bedeuten; Parteichef Cem Özdemir galt bislang als ein möglicher Außenminister in einem Jamaika-Bündnis.

Die Position der Grünen zur Mobilität:

"Stinkende Stop-and-Go Karawanen aus Blech, Plastik, Gummi und Öl, riesige Smog-Wolken über europäischen und asiatischen Metropolen, zugestellte Innenstädte, giftige Atemluft, viele Verkehrstote und massenhaft Klimagase – so geht es nicht weiter. Der Weg, den unsere modernen Gesellschaften eingeschlagen haben, um die Menschen fortzubewegen, ist an ein Ende gekommen. Weltweit denkt und steuert man um, langsam aber stetig.

Carsharing, Radverkehr, E-Mobilität, öffentlicher Nahverkehr sind im Aufwind. Von Paderborn bis Peking denken Bürger, Bürgerinnen und Bürgermeister über moderne Mobilität nach, über neue Kombinationen aus Auto, Fahrrad, Bus und Bahn. Hunderttausende von Pendlerinnen und Pendlern würden umsteigen, wenn sie andere Möglichkeiten hätten. Diese wollen wir ihnen eröffnen. Wir fördern umweltfreundliche Autos, geben mehr Geld für Bahn und öffentlichen Nahverkehr aus und stärken den Radverkehr. So erreichen wir auch unser Ziel von einem klimaneutralen Verkehr. Hier gibt es viel zu tun, denn heute fährt der Verkehr beim Klimaschutz hinterher. Er trägt derzeit 18 Prozent zu den deutschen Treibhausgasemissionen bei. Tendenz steigend. Die Klimaschutzziele des Pariser Abkommens werden wir verfehlen, wenn wir im Verkehr den Durst nach Öl nicht beenden und den Energie-Bedarf nicht deutlich vermindern.

Wir wollen in ein dichtes und modernes Bahnnetz investieren, in sichere und schnelle Wege für Radfahrerinnen und Radfahrer, in leise und saubere Autos und in Ladepunkte für E-Fahrzeuge um die Ecke. Wir wollen mehr Raum zum Spielen und Flanieren in unseren Städten, bessere Luft zum Atmen. Und dass jeder ruhig schlafen kann.

Und wir wollen eine gute Zukunft für die deutsche Automobilindustrie. Es ist absehbar, dass fossile Motoren durch Klimaschutz und Luftreinhaltung in den nächsten Jahrzehnten von den Straßen der Welt verschwinden. Wir wollen, dass sich die deutsche Automobilwirtschaft rechtzeitig auf den Motorwechsel einstellt und mit alternativen Antrieben und neuen Dienstleistungen im Bereich moderne Mobilität wettbewerbsfähig bleibt.

Wenn wir die Autoindustrie grün machen, wenn wir das in Deutschland schaffen, einer hochentwickelten Industriegesellschaft mit einer Schlüsselbranche Autoindustrie, dann können wir eine weltweite Dynamik für grüne Mobilität mit antreiben. Nach wie vor fahren heute fast alle Autos und LKW mit fossilen Verbrennungsmotoren. Neben den Klimagasen stoßen sie zudem viele Schadstoffe aus, wie Stickoxide und Feinstaub, und sorgen so für giftige Luft in unseren Städten."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...