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Das Finanzministerium der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong prüft die Entwicklung eines auf der Blockchain-Technologie basierenden Systems zur internationalen Handelsfinanzierung. Das Nachrichtenportal Caixin berichtet, dass ein solches Handelssystem insbesondere zur Finanzierung der im Rahmen des chinesischen Großprojekts „Neuen Seidenstraße“ geplanten Infrastrukturprojekte eingesetzt werden könnte.
Ein auf Blockchain basierendes Finanzierungssystem hätte für die beteiligten Unternehmen große Vorteile, zitiert Caixin den Hongkonger Finanzsekretär James Henry Lau. So mache die Technologie den Einsatz von Mitarbeitern im Bereich der Handelsfinanzierung weitgehend überflüssig, spare Zeit, reduziere die Möglichkeiten für Betrug und böte eine effizientere Abwicklung. Da das Blockchain-System dezentral aufgestellt und sehr sicher ist, entfallen insgesamt auch Kapazitäten für Mittelmänner und zentrale Überwachungsinstanzen.
Chinas Regierung hatte das Projekt einer Neuen Seidenstraße (offiziell „Ein Gürtel, eine Straße“) im Jahr 2013 lanciert. Ihm haben sich bislang 69 Länder, Unternehmen und Organisationen angeschlossen. Hauptziel ist die infrastrukturelle Erschließung des eurasischen Kontinents von China aus, um ein dichtes Handelsnetz aufzubauen und den politischen Einfluss auszubauen.
Im März des laufenden Jahres hatte die Hongkonger Zentralbank der Öffentlichkeit bereits ein Blockchain-Projekt vorgestellt, an dem sie mit sechs Großbanken sowie der Beratungsgesellschaft Deloitte arbeitet und bei dem es um die Digitalisierung von Handelsverträgen und die Zahlungsabwicklung geht.
Ende Oktober unterzeichneten die Zentralbanken von Hongkong und Singapur zudem ein Abkommen, um die Zahlungsabwicklung beider Städte künftig auf Basis der Blockchain abzuwickeln.