Finanzen

EZB-Studie stellt dem Euro ein überraschend schlechtes Zeugnis aus

Lesezeit: 1 min
03.12.2017 21:44
In einer bemerkenswerten Studie kommt die EZB zu dem Schluss, dass der Euro zahlreichen EU-Staaten überhaupt keinen Nutzen gebracht habe.
EZB-Studie stellt dem Euro ein überraschend schlechtes Zeugnis aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Beim wirtschaftlichen Zusammenwachsen der Staaten der Euro-Zone zeigt sich einer Studie der Europäischen Zentralbank zufolge ein starkes Nord-Süd-Gefälle. So hätten sich insbesondere die baltischen Staaten und die Slowakei bei den Haushaltseinkommen dem EU-Durchschnitt deutlich angenähert, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Fachaufsatz mehrerer EZB-Experten und einer slowakischen Ökonomin.

Sie untersuchten, wie nahe sich die Staaten zwischen dem Start der Euro-Währungsunion 1999 und dem Jahr 2016 gekommen sind. Einige Länder, insbesondere im Süden der Währungsunion, hätten „die in sie gesetzten Erwartungen“ in dieser Hinsicht jedoch nicht erfüllt. Der Euro war 1999 als Buchgeld und drei Jahre später zum Jahr 2002 als Bargeld in der Währungsunion eingeführt worden.

Als besonders „frappierend“ betrachten es die Autoren, dass die Gemeinschaftswährung die wirtschaftliche Annäherung der zwölf frühen Mitglieder der Euro-Zone nicht wesentlich gefördert habe: „Anders als ursprünglich erwartet, hat die Einführung des Euro kaum als Katalysator schnellerer Konvergenz gewirkt.“ So habe beispielsweise Spanien in Sachen Einkommensentwicklung den Rückstand zum EU-Durchschnitt binnen 18 Jahren nicht wettmachen können. Griechenland sei sogar noch zurückgefallen.

Auch Italien stellen die Autoren ein schlechtes Zeugnis aus: So habe der Mittelmeerstaat ursprünglich beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf zu den eher wohlhabenden Ländern gehört, sei mittlerweile aber in die Gruppe der ärmeren Staaten abgerutscht. Die Folgen der Weltfinanzkrise in den Jahren 2008/09 erklärten diesen Absturz nur teilweise. Vielmehr seien die Probleme in dem von strukturellen Schwächen und chronischer Wachstumsschwäche gebeutelten Land auch hausgemacht. Ein Gegenbeispiel sei Irland, das die Krise zwischen 2008 und 2013 relativ gut weggesteckt und sich im Club der eher wohlhabenden Staaten gehalten habe.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Girokonto-Vergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...