Finanzen

EU-Staaten planen Unterwasser-Pipeline mit Israel

Die EU-Staaten Italien, Griechenland und Zypern planen den Bau der längsten Unterwasserpipeline zusammen mit Israel.
10.12.2017 20:49
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Auf dem Boden des Mittelmeeres könnte bis 2025 Erdgas aus Israel und Zypern durch eine Riesenpipeline bis nach Italien geleitet werden. Die Energieminister Israels, Zyperns, Griechenlands und der Botschafter Italiens in Zypern haben am Dienstag eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) in der Hauptstadt der Inselrepublik Nikosia unterzeichnet.

Anwesend war auch der für Energie zuständige EU-Kommissar, Miguel Arias Cañete, wie das staatliche zyprische Fernsehen (RIK) am Dienstag berichtete. Die vier Staaten haben sich verpflichtet, die Möglichkeiten für dieses Projekt zu sondieren.

Die rund 2.000 Kilometer lange Pipeline „EastMed“ soll ersten Studien zufolge rund sechs Milliarden Euro kosten. Durch die Pipeline auf dem Grund des Mittelmeeres soll Erdgas aus den reichen Vorkommen im Meer vor Israel nach Zypern und von dort nach Kreta und über das griechische Festland nach Italien gebracht werden. Die Bauzeit wird auf acht Jahre geschätzt.

Durch die Unterwasser-Pipeline sollen jährlich bis zu 16 Milliarden Kubikmeter Erdgas transportiert werden, was in etwa 5 Prozent des jährlichen Verbrauchs in Europa entspricht, berichtet EUObserver.

Ein Joint-Venture zwischen dem italienischen Energiekonzern Edison und der griechischen Gesellschaft Depa soll die Pipeline – welche die längste Unterwasserpipeline der Welt wäre – bauen.

„Es sieht aus wie eine Fantasie, ein Traum, weil es kein vergleichbares Projekt gibt, weil es keine so lange und tief liegende Pipeline auf der Welt gibt. Nun verstehen wir, dass es möglich und machbar ist“, wird der Energieminister Israels, Juval Steinitz, zitiert.

Der griechische Energieminister sagte: „Heute machen wir einen großen Schritt vorwärts.“ Das Projekt sei „für Europa strategisch sehr wichtig.“

Das EastMed-Projekt ist vor dem Hintergrund der Bestrebungen der EU-Kommission zu verstehen, die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu verringern. Dazu gehören auch Überlegungen zu einer Pipeline durch das Kaspische Meer, die Beeinflussung der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 durch die EU sowie die Investitionen im Bereich des verflüssigten Erdgases (LNG).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell: Der arme Cousin des Goldes – warum die Silber-Preisentwicklung nicht mitzieht
12.04.2025

Während der Goldpreis zuletzt neue Allzeithochs erklomm und Investoren in aller Welt in seinen sicheren Hafen strömten, hat sich der...

DWN
Technologie
Technologie Big Tech: Trumps Zolloffensive könnte Europas Abkopplung von US-Giganten auslösen
12.04.2025

Die jüngsten Schritte der US-Regierung unter Donald Trump, die erneut protektionistische Zölle gegen Europa verhängte, könnten die...

DWN
Politik
Politik Fake News: Meta beendet Faktencheck in den USA - in Europa geht die Überprüfung weiter
12.04.2025

Mit dem Faktenprüfungs-Programm ging Meta gegen sogenannte Falschinformationen auf seinen Plattformen vor. US-Nutzer können jetzt selbst...

DWN
Technologie
Technologie Strom aus Solaranlagen: Weltweit immer mehr Stromgewinnung aus Sonnenlicht
12.04.2025

Sonnenstrom boomt global, der Anteil an der Stromerzeugung ist 2024 stark angestiegen – laut einer Analyse der britischen Denkfabrik...

DWN
Politik
Politik Ukraine Krieg: Neues NATO-Hauptquartier in Wiesbaden in Militäreinsätze verwickelt?
12.04.2025

Der ehemalige ukrainische Oberbefehlshaber und heutige Botschafter in Großbritannien, Walerij Saluschnyj, hat bestätigt, dass die Ukraine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm: Vom ostdeutschen Sanierungsfall zum Marktführer
11.04.2025

Rotkäppchen-Mumm entwickelt sich wertmäßig bei Schaumwein und Wein deutlich über dem Marktniveau. Der Marktanteil ist mit 38 Prozent so...

DWN
Politik
Politik Trump Zölle gegen EU-Handelsbarrieren richtig: EU drohe sonst Öko-Sozialismus
11.04.2025

Mit provokanten Aussagen zu Trumps Zöllen überrascht Václav Klaus (83), Ex-Präsident der Tschechischen Republik und prominenter...

DWN
Politik
Politik Treffen mit Putin dauert noch an - Gespräch mit US-Sondergesandten Witkoff noch ohne offizielle Ergebnisse
11.04.2025

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist nach Russland gereist und in St. Petersburg gelandet. Treffen zwischen Russlands Präsident...