Im Zuge des von den Kreditgebern geforderten Privatisierungsprogramms hat die griechische Regierung den Hafen von Thessaloniki für 232 Millionen Euro verkauft. Der Vertrag mit einem internationalen Konsortium sei unterzeichnet, teilte die Regierung am Donnerstag in Athen laut AFP mit. Der Hafen von Thessaloniki im Norden des Landes gilt als strategisch wichtige Drehscheibe für den gesamten Balkan.
Das Konsortium übernimmt einen Anteil von 67 Prozent am Hafen. Dem Konsortium gehören der deutsche Fonds Deutsche Invest Equity Partners, Belterra Investments aus Griechenland sowie CMA CGM aus Frankreich und die staatliche chinesische China Merchants Holdings International an.
Insgesamt würden 1,1 Milliarden Euro fließen, betonte die Regierung – darunter 180 Millionen Euro Investitionen in den Hafen in den kommenden sieben Jahren und Einnahmen aus Konzessionen bis zum Jahr 2051. Das Parlament muss noch zustimmen.
Die griechische Regierung und Vertreter der internationalen Geldgeber hatten Anfang Dezember eine vorläufige Einigung zur Auszahlung der nächsten Tranche aus dem europäischen Kreditpaket erzielt. Dessen Freigabe ist aber davon abhängig, dass Griechenland 95 Zusagen erfüllt – unter anderem Reformen im öffentlichen Dienst und im Sozialwesen, eine Liberalisierung des Energiesektors und die Beschleunigung von Privatisierungen. Der Teilverkauf des Hafens stellt eine der geforderten Privatisierungen dar.