Russland ist im vergangenen Jahr zum weltgrößten Förderland von Rohöl aufgestiegen. Wie aus einer Veröffentlichung des russischen Energieministeriums hervorgeht, stieg die Förderung auf ein 30-Jahres-Hoch von durchschnittlich 10,98 Millionen Barrel (159 Liter pro Barrel) pro Tag. Im Jahr 2016 betrug die Förderung durchschnittlich 10.96 Millionen Barrel, im Jahr 2015 10,72 Millionen Barrel, wie oilprice.com berichtet.
Zum Vergleich: Im Jahr 1999 betrug die durchschnittliche Tagesfördermenge Russlands etwa 6,1 Millionen Barrel.
Der Umfang der Förderung steht in Einklang mit der mit dem Ölkartell OPEC Ende 2016 getroffenen Vereinbarung zu Förderkürzungen. Die russische Regierung versprach damals, ihre tägliche Förderung um 300.000 Barrel zu senken und legte als Referenzmonat den Oktober fest – welcher mit einer durchschnittlichen Tagesproduktion von 11,247 Millionen Barrel ein sehr starker Monat war.
Russland übertraf die Förderraten der OPEC-Länder deutlich. Das größte Mitglied des Kartells, Saudi-Arabien, kam 2017 auf eine tägliche Fördermenge von 9,95 Millionen Barrel – 20.000 Barrel weniger als im Jahr 2016. Die größten Einbußen jedoch hatte Venezuela zu verkraften mit einem Rückgang um 50.000 Barrel auf eine tägliche Fördermenge von 1,81 Millionen Barrel.
Zu den OEPC-Ländern, die ihre Produktion im abgelaufenen Jahr steigerten, gehören Algerien, Angola, der Irak, Nigeria und Katar. Zu den Ländern, die ihre Produktion zurückfuhren, gehörten neben Saudi-Arabien und Venezuela noch der Iran, Kuwait und Libyen.
Russland und die OPEC-Staaten halten sich seit Anfang 2017 in der Regel an die Vereinbarung, die Förderung zurückzufahren, um die Weltmarktpreise für Rohöl zu stützen, welche ab Mitte 2014 von über 100 Dollar pro Barrel in wenigen Monaten auf bis zu etwa 30 Dollar absackten. Derzeit liegen die Notierungen bei etwa 68 Dollar für Brent-Öl und 62 Dollar für die Sorte WTI.
Insbesondere China ist in den vergangenen Monaten aus Sicht der Russen zu einem wichtigen Kunden avanciert, wie die Eröffnung einer zweiten Pipeline kürzlich zeigte.