Finanzen

EU investiert hunderte Millionen in Energie-Infrastruktur

Die EU tätigt umfangreiche Investitionen in den Ausbau ihrer Energieinfrastruktur.
26.01.2018 17:18
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Mitgliedsstaaten haben am Donnerstag insgesamt 837 Millionen Euro für den Ausbau der Energie-Infrastruktur des Kontinents bereitgestellt, wie der EUObserver berichtet. Davon entfallen 200 Millionen Euro auf Projekte im Bereich Erdgas und verflüssigtes Erdgas (LNG).

Den größten Teil davon nehmen 101 Millionen Euro ein, welche für den Ausbau von Erdgasfeldern im östlichen Mittelmeer südlich von Zypern bereitgestellt wurden. Dort arbeitet derzeit eine Allianz von Unternehmen aus Griechenland, Zypern, Israel und Ägypten an der Erschließung. Auch die türkische Regierung versucht, ihren Einfluss auf die Gasvorkommen auszuweiten, weshalb es bereits mehrfach zu Auseinandersetzungen kam.

Der EU-Kommission zufolge helfen die Investitionen Zypern, seine Energiequellen zu diversifizieren, weil das Land in Zukunft auf verflüssigtes Erdgas aus dem Mittelmeer zurückgreifen könnte. Derzeit werden etwa 95 Prozent des zypriotischen Energiebedarfs von Erdöl und Erdölprodukten gedeckt.

Mit den 101 Millionen der EU werden etwa 40 Prozent der erwarteten Gesamtkosten zur Erschließung der Gasfelder gedeckt, berichtet der EUObserver. Verbunden mit der Freigabe der Gelder ist zudem der Bau einer Station zur Verflüssigung von Erdgas auf dem Meer.

Die Investitionen der EU sind eine eindeutige Unterstützung für die griechisch-zypriotisch-israelisch-ägyptische Energieallianz im östlichen Mittelmeer. „Es liegt im Interesse der EU, den Staaten der Region (Israel, Zypern, Ägypten) zu helfen, ihre Ressourcen besser auszubeuten und für alle Beteiligten positive kommerzielle Operationen zu ermöglichen“, heißt es in der veröffentlichten Stellungnahme der Kommission.

Weitere Investitionen entfielen auf Machbarkeitsstudien zu Erdgas-Pipelines zwischen Zypern und Griechenland im Umfang von 34,5 Millionen Euro, welche ebenfalls Teil der europäischen Gasinfrastruktur im östlichen Mittelmeer sind.

Zu den Investitionszielen der am Donnerstag freigegebenen Gelder gehört auch das Projekt des „Southern Gas Corridor“, durch das Erdgas aus dem Kaspischen Meer nach Europa transportiert werden soll. Die EU hat dafür eine kleine Investition von 1,9 Millionen Euro bereitgestellt, welche als Signal des Interesses und künftiger, größerer Investitionen gedeutet werden kann. „Die Aktivität beinhaltet eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit und derzeit gibt es intensive Absprachen mit Turkmenistan und Georgien, obwohl noch keine Gespräche mit Aserbaidschan begonnen wurden.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...