Politik

Polen fordert US-Sanktionen gegen Nord Stream 2

Lesezeit: 1 min
29.01.2018 17:09
Die polnische Regierung fordert von den USA Sanktionen gegen das Pipeline-Projekt Nord Stream 2.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Polen drängt die USA zu Sanktionen gegen die geplante zweite Gas-Pipeline von Russland nach Deutschland. Nach Ansicht der Regierung in Warschau sollten die von den USA gegen Russland verhängten Strafmaßnahmen auch den Bau von Nord Stream 2 umfassen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in einem am Montag veröffentlichten Interview der Zeitung Dziennik Gazeta Prawna.

Bisher sei das zur Unzufriedenheit Polens nicht eindeutig geregelt. Morawieckis Vorstoß folgt auf einen Besuch von US-Außenminister Rex Tillerson in Warschau am Samstag, wo der Amerikaner Nord Stream 2 als eine Bedrohung für die Energiesicherheit Europas bezeichnet hatte. Die gut 1200 Kilometer lange Pipeline soll russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland leiten.

Das Projekt wird vom russischen Monopolisten Gazprom vorangetrieben. An der Finanzierung beteiligt sind auch der deutsche Kraftwerksbetreiber Uniper, die BASF-Tochter Wintershall und der österreichische Ölkonzern OMV. Polen, das Russland als Bedrohung betrachtet, steht Nord Stream 2 kritisch gegenüber. Das Land fürchtet wie auch die Ukraine und die baltischen Staaten, dass damit die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas zunehmen wird. Zudem will Polen selbst ein wichtiges Energie-Drehkreuz in Europa werden.

Die Bundesregierung verteidigt das Projekt dagegen als unternehmerische Entscheidung, die zum erwünschten Ausbau der Gas-Infrastruktur beitrage.

Polen deckt zwei Drittel seiner Nachfrage noch immer durch russisches Gas ab und verdient wie die Ukraine an der Weiterleitung Richtung Westeuropa. Nord Stream 2 würde Polen und die Ukraine beim Transit umgehen. Im November schloss Polen eine langfristige Vereinbarung mit den USA zur Lieferung von Flüssiggas (LNG) und hat in ein LNG-Terminal an der Ostseeküste investiert.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Memoiren „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Erinnerungen schönschreibt
22.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...