Einer der renommiertesten US-Journalisten ist tot: Robert Parry starb nach Angaben seiner Website Consortiumnews im Alter von 68 Jahren an Krebs. Im Dezember hatte er einen Schlaganfall erlitten, im Januar folgten zwei weitere, von denen sich Parry nicht mehr erholte.
Parry erlangte weltweite Bekanntheit durch seine Recherchen zur Iran-Contra-Affäre, die er für Associated Press und Newsweek schrieb. 1984 wurde er dafür mit dem George-Polk-Award ausgezeichnet. 1985 war Parry für den Pulitzer-Preis nominiert. 1995 gründete er die ausgesprochen erfolgreiche Website Consortiumnews.com und fungierte auch als Herausgeber. Mit Consortiumnews versuchte Parry, eine unabhängige Stimme zu positionieren, die sich gegen Klischees und eine daraus folgende, tendenziöse Berichterstattung stellte. Er erhielt für seine unabhängige Arbeit im Jahr 2015 eine Auszeichnung der Nieman-Foundation und im Jahr 2017 den Martha Gellhorn Prize for Journalism.
Parry sagte in einem Interview für das Magazin Salon: "Es ist nicht die Aufgabe eines Journalisten, das Wort der Regierung zu akzeptieren. Ich habe gelernt, dass man alle Dinge unabhängig betrachten muss, und ich habe versucht, das zu tun."
Sein Sohn Nat Parry schreibt auf Consortiumsnews, dass die Mitarbeiter versuchen wollen, die Seite weiter zu betrieben.