Finanzen

Großbritannien will Freihandels-Abkommen mit China

Die britische Führung strebt eine deutliche Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zu China an.
31.01.2018 17:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Großbritannien strebt nach Angaben von Premierministerin Theresa May ein Freihandelsabkommen mit China an, wie Reuters berichtet. Zunächst allerdings sollte China mehr tun, um britischen Firmen den Zugang zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu erleichtern, sagte May am Mittwoch.

Die britische Premierministerin Theresa May ist zu einem Besuch in China eingetroffen. May will sich vor dem geplanten EU-Ausstieg Großbritanniens für einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit China einsetzen und besuchte am Mittwoch in Begleitung einer großen Wirtschaftsdelegation zunächst die Industriestadt Wuhan. Am Donnerstag ist in Peking ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping geplant. Die dreitägige Reise endet am Freitag in der Wirtschaftsmetropole Schanghai.

Bei der China-Reise gehe es vor allem um „neue Chancen“ für britische Unternehmen, „sowohl jetzt als auch nach dem Brexit“, sagte ein Regierungssprecher. May selbst hatte vor dem Abflug gesagt, sie wolle die „goldene Ära“ in den Beziehungen zwischen Großbritannien und China „intensivieren“. Die „Tiefe“ der Beziehungen lasse auch zu, „offene Gespräche über alle Themen“ zu führen.

In der chinesischen Initiative für eine „neue Seidenstraße“ mit dem Aufbau von Wirtschaftskorridoren sieht May nach eigenen Angaben „enorme“ Möglichkeiten auch für Unternehmen von außerhalb Chinas. Doch will die Premierministerin mit der chinesischen Führung darüber sprechen, wie sichergestellt werden könne, dass bei der Umsetzung auch „Transparenz und internationale Standards“ befolgt werden. Bei ihrem Besuch wird May von einer großen Wirtschaftsdelegation mit rund 50 Unternehmensführen begleitet.

May wird am Mittwochnachmittag in Peking erwartet, wo sie ihre Gespräche mit Regierungschef Li Keqiang aufnehmen wird. „Das Vereinigte Königreich und China werden nicht immer einer Meinung sein“, schrieb May in der Financial Times zu ihrer Reise. „Aber als Partner, die dem freien Welthandel verpflichtet sind, können wir zusammenarbeiten und die Herausforderungen, die alle unsere Volkswirtschaften beeinflussen, angehen und bewältigen.“

In ihren Gesprächen will May auch Probleme wie mangelnden Marktzugang, Überkapazitäten in der Stahlindustrie und den Schutz von Urheberrechten ansprechen. Sie plädierte für einen „regelbasierten Ansatz“, der robusten, nachhaltigen und freien Welthandel ermögliche. Alle großen Volkswirtschaften hätten eine besondere Verantwortung und müssten die Vorschriften und die Zusammenarbeit in der Welthandelsorganisation (WTO) respektieren, schrieb May.

Mit seinem schieren Gewicht als zweitgrößte Volkswirtschaft gestalte China die Zukunft der Welt. Seine schnell wachsende Wirtschaft helfe britischen Unternehmen und schaffe einen großen Markt. China sei auch eine Quelle für Kapital, das „mit angemessenen Schutzmechanismen“ helfe, in die Zukunft Großbritanniens zu investieren, meinte May in dem Kommentar offenbar zu Kritik an chinesischen Investitionen in Hochtechnologie oder kritischer Infrastruktur in Großbritannien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...