Nach Ansicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) werden trotz der Ziele zum Klimaschutz Raffinerien in Deutschland weiterhin für bezahlbare Mobilität, Wärme und die Rohstoffversorgung der chemischen Industrie gebraucht. Das geht aus der BDI-Studie „Klimapfade für Deutschland” hervor.
80 Prozent Treibhausgasreduktion sei bis 2050 zwar grundsätzlich technisch und ökonomisch machbar. Doch zwingende Voraussetzung sei, energieintensive Unternehmen von klimapolitisch bedingten Zusatzlasten zu befreien, solange international nicht vergleichbare Bedingungen bestehen, argumentiert der BDI in einer Mitteilung.
Der BDI wörtlich: „Den Berechnungen zufolge erfordert die Erreichung eines 80-Prozent-Klimaziels Mehrinvestitionen von etwa 1,5 Billionen Euro bis 2050. Dabei unterstellt die Studie eine optimale Umsetzung, auch durch die Politik. Eine 95-prozentige Treibhausgas-Reduktion dagegen würde nach heutigem Stand an erhebliche Akzeptanz- und Umsetzungsgrenzen stoßen und wäre nicht realistisch erreichbar. Sie wäre erst dann vorstellbar, wenn es global in allen wichtigen Wirtschaftsräumen vergleichbare Klimaschutzanstrengungen gäbe”.
Der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV), Christian Küchen, sagt in Bezug auf die BDI-Studie: „Die Studie hat gezeigt, dass Raffinerien unabhängig vom Ambitionsniveau beim Klimaschutz eine wesentliche Rolle sowohl für industrielle Wertschöpfungsketten wie auch für die Energie-versorgung des Verkehrssektors spielen werden”.
Deshalb sei es umso wichtiger, dass langfristig ein wirksamer Schutz vor Abwanderung in weniger streng regulierte Volkswirtschaften (Carbon Leakage) gewährleistet werde.