Deutschland

Bundesbank fürchtet digitalen Bank-Run

Die Bundesbank lehnt die Einführung eines digitalen Zentralbankgeldes mit Verweis auf einen möglichen digitalen Bankrun ab.
14.02.2018 17:08
Lesezeit: 1 min

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich gegen die Einführung von digitalem Zentralbank-Geld ausgesprochen. „Die Auswirkungen eines solchen Schritts für den Finanzsektor und damit für die Geldpolitik können nämlich sehr weitreichend sein“, sagte Weidmann am Mittwoch auf einer Bargeld-Konferenz der Bundesbank in Frankfurt laut Redetext. Derartiges Zentralbankgeld habe einen gravierenden Haken, da es in direkte Konkurrenz zu Bankeinlagen treten könne. „Und das viel leichter als Bargeld.“ Im Kreditgeschäft der Banken würden die Margen dadurch weiter sinken, was aus Finanzstabilitätssicht problematisch sein könne.

Auch EZB-Direktor Yves Mersch hatte sich jüngst eher skeptisch zu einer Einführung digitalen Zentralbankgelds geäußert. Wie der Luxemburger erachtet Weidmann die Möglichkeit eines digitalen Bankensturms in Krisenzeiten als große Gefahr für die Finanzstabilität. „Im Fall eines digitalen Bank Runs könnten Sie Ihre Ersparnisse per Mausklick auf das eigene Konto bei der Notenbank überweisen und damit aus dem privaten Finanzsystem fliehen.“ Damit würde sich eine Bankenkrise Weidmann zufolge verstärken.

Zu den Stimmen, die wegen der heftigen Kursschwankungen eine Regulierung von Krypto-Währungen bis hin zu einem Verbot fordern, äußerte sich Weidmann eher zurückhaltend. „Mögliche Wertverluste alleine rechtfertigen aber kein Verbot.“ Für einen besseren Verbraucherschutz seien aber umfangreichere Informationen für Anleger wichtig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...