Deutschland

Kosten im Gesundheits-System steigen stark an

Lesezeit: 1 min
16.02.2018 17:16
Die Ausgaben für Gesundheit und Pflege sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Gesundheitsausgaben haben im vergangenen Jahr in Deutschland die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag überschritten. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden auf der Basis einer eigenen Prognose. Die Ausgaben sollten demnach im Vergleich zu 2016 um 4,9 Prozent auf 374,2 Milliarden Euro ansteigen.

Zu den Gesundheitsausgaben zählen nach dieser Rechnung sämtliche Ausgaben für Güter und Dienstleistungen, die Staat, Privathaushalte und Unternehmen für Prävention, Behandlung, Nachsorge, Investitionen in Einrichtungen, zur Deckung von Verwaltungskosten oder für Transferleistungen ausgeben. Grundlage ist eine gemeinsame Definition, die von der Weltgesundheitsorganisation, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der europäischen Statistikbehörde Eurostat erarbeitet wurde.

2016 hatten sich die Gesundheitsausgaben nach dieser Ausgabenberechnung noch auf etwa 356,5 Milliarden Euro belaufen, was einem Anteil von 11,3 Prozent am gesamten Bruttoinlandsprodukt entsprach. Damals hatte es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 3,8 Prozent gegeben.

Dass die Steigerung von 2016 auf 2017 höher war, lag laut Statistischem Bundesamt daran, dass im vorigen Jahr das dritte Pflegestärkungsgesetz in Kraft trat. Es erhöhte die finanziellen Leistungen für Pflegebedürftige und führte neue Ansprüche für Menschen mit Demenz ein.

2016 entfiel der größte Teil der Gesundheitsausgaben nach dessen Angaben auf die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer, die sich auf 112,4 Milliarden Euro beliefen. Es folgten die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber (81,6 Milliarden) sowie die laut Definition enthaltenen staatlichen Transferleistungen (51,8 Milliarden Euro).

Dem Bundesamt zufolge werden Ausgaben für Forschung und Ausbildung sowie bestimmte staatliche Transferleistungen etwa zum Ausgleich krankheitsbedingter Folgen im Beruf nicht von der Definition erfasst. Daher wichen die Zahlen von Ausgabenrechnungen einzelner Sozialversicherungsträger ab. Das gelte insbesondere für gesetzliche Krankenkassen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Finanzen
Finanzen Teure Ampel-Geschenke: 2025 – das Jahr, in dem Sie von Vater Staat geschröpft werden
26.12.2024

Die Konsumstimmung ist nicht die Beste in Deutschland: Der Gabentisch wird auch dieses Weihnachten bei Vielen eher mau aussehen. Vater...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...