Politik

Korruption: EZB-Ratsmitglied in Lettland des Amts enthoben

Lesezeit: 1 min
20.02.2018 21:41
Das lettische EZB-Ratsmitglied ist von der Antikorruptionsbehörde seines Amtes enhoben worden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der unter Korruptionsverdacht stehende Zentralbankchef Lettlands, Ilmars Rimsevics, muss sein Amt niederlegen. Die Antikorruptionsbehörde habe Rimsevics von Entscheidungs-, Kontroll- und Aufsichtsfunktionen in der Zentralbank ausgeschlossen, sagte eine Sprecherin der Behörde, Laura Dusa, am Dienstag der baltischen Nachrichtenagentur BNS. Darunter falle auch seine Tätigkeit als Bankchef. Zudem dürfe er das Land vorerst nicht verlassen.

Kurz zuvor hatte Rimsevics Rücktrittsforderungen zurückgewiesen und seine Unschuld beteuert. Er erhalte "riesige Unterstützung" von Freunden und Familie, sagte er nach Angaben der BNS. Allerdings habe er sogar Morddrohungen erhalten.

Regierungschef Maris Kucinskis hatte nach einer Sondersitzung des Kabinetts am Montag erklärt, Rimsevics dürfe sein Amt vorerst nicht ausüben. Die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Nationale Sicherheit, Inese Libina-Egnere forderte den Zentralbankchef zum Rücktritt auf.

Dem Zentralbankchef wird nach Berichten lettischer Medien vorgeworfen, Schmiergeld in Höhe von 100.000 Euro angenommen zu haben. Am Wochenende war Rimsevics festgenommen worden, zwei Tage später aber auf Kaution wieder freigelassen worden. Ein Freund hatte 100.000 Euro hinterlegt.

Die EZB ist in der Affäre auf Tauchstation gegangen.

Das Verteidigungsministerium in Riga behauptete laut Reuters, die Vorwürfe gegen den Zentralbanker könnten Teil einer Desinformationskampagne aus dem Ausland sein. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass es sich "um eine weitreichende Informationskampagne von außerhalb handelt" mit dem Ziel unter anderem, das Vertrauen in Lettland als Verbündeten zu erschüttern, hieß es am Dienstag in einer auf Englisch veröffentlichten Erklärung. Die Vorgänge seien "in Struktur und Ausführung" identisch mit denen vor den jüngsten Wahlen in den USA, Deutschland und Frankreich. In Lettland soll im Oktober abgestimmt werden.

Gelege für diese Behauptung legte das Verteidigungsministerium nicht vor.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Bühne frei für gut 100 Tage harten Wahlkampf
13.11.2024

Das Trennungs-Drama der Ampel hat einen Vorgeschmack darauf gegeben, was von diesem Bundestagswahlkampf zu erwarten ist. Er wird kurz, er...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kundenakquise mit Social Media: Erfolgreiche Strategien mit Facebook, LinkedIn & Co. für jedes Unternehmen
13.11.2024

Möchten Sie erfahren, wie Social Media Kundenakquise revolutionieren kann? Helena Grizelj, Content Marketing Expertin und Gründerin von...

DWN
Finanzen
Finanzen Solidaritätszuschlag auf dem Prüfstand: Was bedeutet das für Steuerzahler?
13.11.2024

Das Bundesverfassungsgericht prüft den #Solidaritätszuschlag! Wird die Ergänzungsabgabe für Gutverdiener und Unternehmen abgeschafft?...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien fressen Steuergelder auf
13.11.2024

Der Boom der erneuerbaren Energien in Deutschland ist ungebremst. Doch die Förderung der Energiewende kostet sehr viel mehr Geld als...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Rekordhoch: Kryptowährung über 90.000 Dollar - und jetzt?
12.11.2024

Der Bitcoin-Kurs befindet sich nach der US-Präsidentschaftswahl in einer kräftigen Aufwärtsrally. Mit einem Anstieg von rund 30 Prozent...

DWN
Politik
Politik Belarus wird BRICS-Mitglied: Was bedeutet das für Europa?
12.11.2024

Belarus wird BRICS-Partner! Was bedeutet das für Europa? Mit der Aufnahme von Belarus in die BRICS-Gruppe verschiebt sich das...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX rutscht ab: Unternehmensprognosen dämpfen die Anlegerstimmung
12.11.2024

Der DAX hat seine Gewinne vom Wochenbeginn am Dienstag wieder abgegeben und sich der psychologisch bedeutenden Marke von 19.000 Punkten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Start-up-Gründungen: Wirtschaftsminister Habeck will Frauenförderung verbessern
12.11.2024

In Deutschland wird weniger als jedes fünfte Start-up von einer Frau gegründet. Wirtschaftsminister Habeck betrachtet die...