Ein europaweiter Verbund für die Erzeugung von Strom aus Wind und Sonne würde das klimabedingte Ausfallrisiko der erneuerbaren Energien erheblich senken. Zu diesem Ergebnis kommt die europaweit erste Klimaanalyse zu Produktionsrisiken der erneuerbaren Energien, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Berlin vorstellte.
Die Wissenschaftler untersuchten dazu den Ausfall von Wind- und Sonnenkraftanlagen in Deutschland zwischen 1995 und 2015 wegen Flauten oder bewölktem Himmel. Maßstab dafür war ein zweitägiger Zeitraum, in dem die jeweilige Stromproduktion auf unter zehn Prozent sank. Bei Windrädern im Binnenland kam es immerhin zu 23 solcher Ertragsgausfällen im Jahr.
Kombiniert mit der Stromproduktion der Offshoreanlagen in Nord- und Ostsee sank die Zahl der Ausfälle auf 13. Der Ausgleichseffekt der Solaranlagen minimierte sie dann auf zwei im Jahr. Würde die Stromproduktion der Solar- und Windanlagen europaweit vernetzt, käme es den DWD-Meteorologen zufolge zu nur noch 0,2 Fällen von geringer Stromproduktion im Jahr.
Die Meteorologen plädieren daher für einen “klimagerechten Ausbau der deutschen und europäischen Stromerzeugung“. Der Ausbau der Windenergie in der deutschen Wirtschaftszone der Nord- und Ostsee sei „auch aus meteorologischer Sicht sinnvoll“, weil diese Anlagen regelmäßiger Strom ins Netz einspeisten als Windräder im Binnenland.