Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt laut einer Umfrage immer dramatischere Züge für die Wirtschaft an. „Sinkende Wachstumspotenziale, Innovationshemmnisse, Angebotseinschränkungen sowie Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen sind wichtige Folgen nachhaltig fehlender Fachkräfte“, warnte am Dienstag der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Achim Dercks.
Der DIHK schätzt, dass in Deutschland insgesamt rund 1,6 Millionen Stellen längerfristig nicht besetzt werden können. Die aktuelle Studie basiert auf knapp 24.000 Antworten von Unternehmen in einer Befragung vom Herbst 2017.
Fast jede zweite Firma beklagt demnach, dass offene Stellen längerfristig nicht besetzt werden können, weil passende Arbeitskräfte fehlten. Damit hätten die Schwierigkeiten gegenüber dem Vorjahr um elf Punkte auf 48 Prozent zugenommen. 60 Prozent der Betriebe sehen im Mangel an Fachkräften sogar ein Risiko für ihre Geschäftsentwicklung - ein neuer Rekordwert. 2010 waren es erst 16 Prozent. Bei fast drei Viertel der Unternehmen führt die Problematik zur Mehrbelastung vorhandener Mitarbeiter.
Dercks zufolge könnten politische Vorhaben der neuen Regierung von dem Trend beeinträchtigt werden. Dringend erforderlich ist aus seiner Sicht eine Strategie, die eine Ausweitung der Beschäftigungspotenziale und auch mehr qualifizierte Zuwanderung umfassen müsse.