Finanzen

Volkswagen sichert sich Zugriff auf Batterie-Zellen

Lesezeit: 1 min
13.03.2018 17:24
Volkswagen hat sich mehrere langfristige Lieferverträge für Batteriezellen gesichert.
Volkswagen sichert sich Zugriff auf Batterie-Zellen

Der Volkswagen-Konzern plant, bis Ende des Jahres 2022 elektrisch angetriebene Autos an weltweit 16 Standorten zu bauen. Derzeit sind es drei Standorte, sagte Konzernchef Matthias Müller am Dienstag in Berlin. Schon in zwei Jahren sollen neun weitere Werke des Konzerns für die Produktion von E-Autos gerüstet sein.

Dabei helfen sollen Partnerschaften mit Batterieherstellern für Europa und China, die Volkswagen in großem Umfang gesichert hat. Die bisher erteilten Aufträge beliefen sich demnach auf ein Volumen von 20 Milliarden Euro. Wie Bloomberg berichtet, sollen unter anderem Lieferverträge mit Samsung SDI Co., LG Chem Ltd. und Contemporary Amperex Technology Ltd. abgeschlossen worden sein.

Ein Liefervertrag über die Belieferung des nordamerikanischen Marktes mit Batterien steht laut Volkswagen kurz vor der Unterschriftsreife. Insgesamt will der Autobauer in den kommenden Jahren Batterien im Gesamtwert von bis zu 50 Milliarden Euro bestellen.

Die Sicherung langfristiger Zulieferverträge im Bereich der Batteriezellen ist für Volkswagen fundamental wichtig, weil das Unternehmen erst vor einigen Monaten daran scheiterte, Lieferverträge für das in Batterien verbaute seltene Metall Kobalt zu verhandeln. Auch am Dienstag kündigte Müller an, dass nach Wegen gesucht werde, den Anteil von Kobalt in Autobatterien zu verringern, was auf weiterhin ungelöste Probleme in diesem Bereich hindeuten könnte.

„Wir haben in den vergangenen Monaten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die ‚Roadmap E‘ zügig und entschlossen umzusetzen“, sagte Müller. Im vergangenen Herbst hatte Volkswagen angekündigt, bis 2025 bis zu drei Millionen E-Autos pro Jahr bauen und 80 neue elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen zu wollen.

Volkswagen denkt auch über eine eigene Fertigung von Batteriezellen nach, bei denen deutsche Hersteller derzeit noch stark von Zulieferern vor allem aus Asien abhängen. Im Werk Salzgitter wird bereits eine Zellforschung aufgebaut. Eine Entscheidung über eine mögliche Produktion solcher Komponenten ist aber noch nicht gefallen.

Die Pläne bedeuteten aber keine Abkehr vom Verbrennungsmotor. Der moderne Dieselmotor sei auch mit Blick auf den Klimaschutz Teil der Lösung, sagte Müller, welcher eine Renaissance des Diesel-Antriebs erwartet. „Allein 2018 fließen fast 20 Milliarden Euro in unser konventionelles Fahrzeug- und Antriebsportfolio; über die nächsten fünf Jahre sollen es in Summe über 90 Milliarden Euro sein.“

Müller erkennt folglich in der Produktion von Akkus für Elektroautos keine Kernkompetenz von Volkswagen. Know-how aufzubauen und die Technologie zu beherrschen, das bedeute nicht zwangsläufig, selbst in großem Stil in die Produktion einzusteigen, sagte Müller. „Das ist nicht unsere Kernkompetenz, das können andere besser.“

DWN
Politik
Politik Putin fördert intensivere Geschäftspartnerschaften mit China
18.05.2024

Putin hat während seines Staatsbesuchs in China eine Stärkung der wirtschaftlichen Kooperation betont und die Sanktionen des Westens...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Überraschende Wende: China nicht mehr Deutschlands Top-Handelspartner
18.05.2024

Für eine beträchtliche Zeit war die Volksrepublik Deutschland der primäre Handelspartner. Jetzt besteht die Möglichkeit, dass China...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nike schnappt Adidas die Nationalmannschaft weg: Der DFB kennt keine Gnade
18.05.2024

Über 70 Jahre waren sie eine Einheit – die deutsche Nationalmannschaft in ihren Adidas-Trikots und ihren Schuhen mit den drei Streifen....

DWN
Finanzen
Finanzen Günstiger Urlaub? Versteckte Kosten, die Sie unbedingt im Blick haben sollen!
18.05.2024

Sie haben Ihren Sommerurlaub bestimmt schon geplant und freuen sich darauf, eine schöne Zeit am Strand zu verbringen und sich zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulden-Restrukturierung: Ukraine braucht weitere Zugeständnisse von Investoren
18.05.2024

Die Ukraine will möglichst schnell ihre Finanzierung über den Kapitalmarkt neu aufstellen. Es geht um bereits am Markt platzierte...

DWN
Politik
Politik Für immer beschützt von Uncle Sam? Warum Europa nicht mehr auf die Hilfe der USA zählen sollte
18.05.2024

Sinkt das Interesse der USA an Europa? Für Jahrzehnte galt es als gesichert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Westeuropa vor...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Klimawandel führt zu weniger Ertrag und Qualität bei Reis
18.05.2024

Japanische Forscher wollten herausfinden, wie sich der Klimawandel auf die Reisernte auswirkt. Dafür haben sie mehrere Szenarien...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWN-Kommentar: 4-Tage-Woche und Work-Life-Balance - das ist doch ein unternehmerischer Alptraum!
17.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...