Finanzen

EIB: Eine Milliarde Euro für Gaspipeline aus Aserbaidschan

Die EU-Investitionsbank investiert eine Milliarde in die Gasversorgung aus Aserbaidschan.
27.03.2018 17:25
Lesezeit: 1 min

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Die europäische Investitionsbank EIB hat 932 Millionen Euro an Darlehen in den Bau der Gaspipeline „Trans Anatolian Gas Pipeline“ (TANAP) investiert, wie oilprice.com berichtet. Über die Pipeline soll Erdgas aus Aserbaidschan über die Türkei in die EU geliefert werden. Der Start der Lieferungen soll bereits im Juni dieses Jahres erfolgen.

Bereits im Februar hatte die EIB eine Finanzierung von 1,5 Milliarden Euro für die Trans Adriatic Pipeline – eine Schwesterpipeline der TANAP – ermöglicht. Mit der Trans Adriatic Pipeline wird das aus der Türkei gelieferte Gas in Griechenland aufgenommen und über Albanien nach Italien geleitet.

Die Investitionen in die TANAP stoßen in der EU auf Widerstand. Im Dezember schrieben 33 Abgeordnete des Europaparlaments einen offenen Brief an den Direktor der EIB, in dem sie auf Menschenrechtsverletzungen durch die türkische und aserbaidschanische Regierung sowie auf angebliche Umweltschäden aufmerksam machten.

Die TANAP ist ein zentraler Bestandteil des Energie-Großprojektes „Southern Gas Corridor“, mit dem Gas aus Aserbaidschan nach Europa geleitet werden soll. Die EU-Kommission hofft, das Projekt als Gegengewicht zur bislang dominierenden Gasversorgung aus Russland aufbauen zu können. Vor diesem Hintergrund ist auch ihr Widerstand gegen das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 in der Ostsee zu verstehen, mit dem russisches Gas nach Deutschland geleitet werden soll. US-amerikanische Anbieter von Flüssiggas versuchen zudem, ihre Marktmacht in Europa zu verstärken.

Zum Southern Gas Corridor gehören die bereits aktiven oder geplanten Öl- und Gasprojekte Shah Deniz 2, das Sangachal Terminal, die Südkaukasus-Pipeline (SCPX), die Trans Anatolian Pipeline (TANAP), die Trans Adriatic Pipeline (TAP) und das italienische Gasfernleitungs-Netzwerk. Das geht aus der offiziellen Webseite des Projekts Trans Adriatic Pipeline hervor.

Der SGC ist etwa zu 80 Prozent fertiggestellt. Der erste Gasstrom für Europa wird für 2020 erwartet. Da der europäische Gasverbrauch in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist und die EU ihre Gasimporte diversifizieren will, setzt sie auf den SGC. Doch auch Aserbaidschan wird durch den Gasexport nach Europa profitieren, denn der Gassektor Aserbaidschans macht 45 Prozent seines BIPs und 75 Prozent seiner Staatseinnahmen aus.

Der Importbedarf an Erdgas in Europa wird in den nächsten zehn Jahren weiter steigen, da die Niederlande und Großbritannien von Gasexporteuren zu Importeuren wechseln und die norwegische Energiepolitik neue Öl- und Gas-Offshore-Projekte einfrieren wird, so Oilprice.com.

TANAP gehört zu 30 Prozent der türkischen Importgesellschaft BOTAS, zu 58 Prozent Aserbaidschan und zu 12 Prozent dem Ölkonzern BP, welcher auch das Gas in Aserbaidschan fördert. Geplant ist, dass jährlich etwa 6 Milliarden Kubikmeter Gas in die Türkei und 10 Milliarden Kubikmeter nach Europa geleitet werden.

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