Politik

Pentagon: US-Soldaten bleiben in Incirlik in der Türkei

Lesezeit: 2 min
05.04.2018 00:21
Das Pentagon weist Berichte zurück, wonach die USA ihre Truppen aus der Türkei und Katar abziehen wollten.
Pentagon: US-Soldaten bleiben in Incirlik in der Türkei

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Das Pentagon hat Berichte zurück, wonach das US-Militär Luftwaffenstützpunkte in der Türkei (Incirlik) und in Katar (Al Udeid) auflösen will, um ihre Truppen auf einen neuen Luftwaffenstützpunkt in Saudi-Arabien zu verlegen.

Adrian Rankine-Galloway, Sprecher des Pentagons, sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Uns sind Nachrichten bekannt, die fälschlicherweise behaupten, die US-Streitkräfte verließen den Luftwaffenstützpunkte Incirlik in der Türkei und Al Udeid in Katar. Diese Berichte sind nicht glaubwürdig, da sie das Misstrauen und die Spaltung der regionalen Partner zu einer Zeit verstärken, in der wir zusammenarbeiten müssen, um gemeinsame Sicherheitsbedenken anzugehen.”

Zuvor hatte DEBKAfile, eine israelische Webseite für nachrichtendienstliche und militärische Analysen, berichtet: „Präsident Donald Trump und der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman haben am Dienstag, den 20. März, im Weißen Haus ihre Zustimmung zu einer Verlegung der US-amerikanischen CENTCOM-Basis in Katar nach Saudi-Arabien gegeben.“ Dies sei ein bedeutendes Ereignis für den Nahen Osten, das weit über die amerikanisch-saudischen Beziehungen hinausgehe, so die militärischen Quellen von DEBKAfile. „Sie legen auch offen, dass die Trump-Regierung trotz wiederholter Dementis eine weitere folgenschwere Handlung unternimmt, wonach die US-Luftwaffe Incirlik in der Südtürkei – der größten Luftwaffenbasis in der Region – verlässt. Die zwei Züge stehen in Verbindung zueinander”.

Die griechische Zeitung To Vima hatte am 23. März 2018 berichtet, dass die USA damit begonnen hätten, Drohnen des Typs MQ-9 Reaper auf dem griechischen Luftwaffenstützpunkt Larissa zu stationieren. Dem Blatt zufolge ist Wes Mitchell, der Vize-Außenminister der USA, Mitte März nach Athen gereist, um den Abzug der US-Truppen aus Incirlik nach Larissa vorzubereiten. Die Verlegung stehe im Zusammenhang mit der russischen „Expansion” in Ost-Europa, im Schwarzen Meer und im Mittelmeer. Beim Besuch von Mitchell sei auch die Aufrüstung des griechischen Militärs besprochen worden. Die Regierung in Athen habe eine Anfrage beim US-Außenministerium gestellt, um US-Finanzhilfen für dieses Vorhaben zu bekommen, so To Vima.

US-Präsident Donald Trump hat Regierungskreisen zufolge eingewilligt, die amerikanischen Bodentruppen aus Syrien vorerst nicht abzuziehen. "Wir ziehen uns nicht sofort zurück, aber der Präsident will auch kein langfristiges Engagement billigen", sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates in dieser Woche. Trump wolle einen Sieg über die Extremistenmiliz Islamischer Staat sicherstellen. Andere Staaten der Region und die UN müssten aber dabei helfen, Syrien zu stabilisieren.

Trump hatte in der vergangenen Woche überraschend angekündigt, die etwa 2000 US-Soldaten in Syrien rasch abzuziehen. Unter ihnen sind Spezialeinheiten, die kurdische Kämpfer und andere Verbündete im Kampf gegen den IS beraten. Daneben bombardieren die USA mutmaßliche Ziele der Islamisten mit Hilfe der Luftwaffe. Trumps Berater drängen ihn, zumindest eine kleine Einheit der Bodenstreitkräfte in dem Land zu belassen. So soll sichergestellt werden, dass die Extremistenmiliz IS nicht wieder erstarkt und der Iran seine Präsenz nicht ausbauen kann.

Das Präsidialamt erklärte am Mittwoch, der Anti-IS-Einsatz neige sich zügig dem Ende zu. Die USA und ihre Partner wollten auch die verbliebenen IS-Teile besiegen. Die Staaten der Region und die UN müssten aber dafür sorgen, dass die Gruppe nicht wieder erstarke.

Dem Regierungsmitarbeiter zufolge herrschte in der Sitzung des Sicherheitsrates der Eindruck, dass Trump die Soldaten in einem Jahr oder früher abziehen will. "Mehrere Jahre oder ein halbes Jahrzehnt wird er nicht hinnehmen."

Neben den Staaten in der Region sollen auch die Franzosen in Nordsyrien zum Einsatz kommen. Deren Entsendung hat Anfang April begonnen. 



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