Politik

Italien zerschlägt tunesischen Schleuser-Ring

Die italienische Polizei hat einen Schleuserring zerschlagen, der zwischen Sizilien und Tunesien operierte.
10.04.2018 17:21
Lesezeit: 1 min

Die italienische Polizei hat am Dienstag einen Fahndungserfolg gegen einen internationalen Schleuserring vermeldet, der Migranten und Zigaretten von Tunesien über das Mittelmeer nach Italien brachte, berichtet AFP. Es seien 13 Verdächtige aus Italien, Tunesien und Marokko festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Einige Mitglieder des Netzwerkes hegten Sympathien für Dschihadisten und hätten "ablehnende Einstellungen gegen die westliche Kultur", hieß es weiter.

Der Schleuserring brachte Einwanderer aus der Stadt Nabeul im Nordosten Tunesiens per Schnellboot für 3000 bis 5000 Euro pro Person nach Trapani an der Westküste Siziliens. Nach der knapp vierstündigen Fahrt wurden in Italien trockene Kleidung und Hilfe bei der Weiterfahrt angeboten. Zusätzlich transportierten die Schmuggler Zigaretten für den Schwarzmarkt in der Region von Palermo. Pro Fahrt verdiente das Netzwerk so bis zu 70.000 Euro.

Einige Mitglieder des Netzwerkes verbreiteten nach Polizeiangaben mithilfe falscher Profile dschihadistische Propaganda in Online-Medien. In einem von den Ermittlern abgehörten Telefongespräch bat ein Bandenmitglied ein anderes darum, für ihn zu beten, weil er in Frankreich "gefährliche Aktionen" ausführen müsse, von denen er möglicherweise nicht zurückkehren werde.

Seit vergangenem Sommer verzeichnet Italien einen Anstieg tunesischer Einwanderer in Sizilien und Lampedusa. Das italienische Innenministerium berichtet von 6000 Tunesiern im vergangenen Jahr und 1300, die seit Anfang des Jahres angekommen sind. Zusätzlich gab es sogenannte "Geisterlandungen", bei denen nur nasse Kleidung an sizilianischen Stränden gefunden wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...