China und die USA versuchen heute (Freitag) am zweiten Tag ihrer Handelsgespräche in Peking, den drohenden Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften noch abzuwenden. Über eine erste Verhandlungsrunde einer hochrangigen Delegation mit US-Finanzminister Steven Mnuchin an der Spitze am Donnerstag waren keine Details nach außen gedrungen. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking bekräftigte jedoch, die Gespräche müssten in gegenseitigem Respekt geführt werden und jede Vereinbarung müsse zum Vorteil beider Seiten ausfallen.
Folker Hellmeyer von Solvecon sieht die Chancen für eine Einigung im Handelskrieg durchaus gegeben: "Derartige Treffen sind gut vorbereitet. Wenn man eine so hochrangige Delegation auf Reisen schickt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit leeren Händen zurückkommt, recht überschaubar. Ergo steht hier das Thema Chance im Raum, das übrigens insbesondere an dem zuletzt gebeutelten US-Aktienmarkt merkbar positive Akzente setzen könnte. Die USA zeigen im Umgang mit Brasilien, wie sie sich Handelspolitik ohne die Basis multilateraler Vereinbarungen (WTO) vorstellen."
US-Zölle auf Stahl- und Aluminium-Produkte aus China gelten bereits, Einfuhraufschläge auf zahlreiche weitere Produkte könnten ab Juni in Kraft treten. China hat Gegenmaßnahmen angekündigt. US-Präsident Donald Trump stellte am Donnerstag via Twitter ein baldiges Treffen mit Präsident Xi Jinping in Aussicht. China ist der größte Handelspartner der USA und weist gegenüber den USA einen Exportüberschuss von 375 Milliarden Dollar auf.
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