Finanzen

Anleger stoßen italienische Staatsanleihen ab

Lesezeit: 1 min
10.05.2018 11:36
Investoren haben am Donnerstag italienische Anleihen verkauft.
Anleger stoßen italienische Staatsanleihen ab

Die Kurse zehnjähriger italienischer Anleihen fielen am Donnerstag deutlich, im Gegenzug stiegen die Renditen um sechs Basispunkte auf ein Sieben-Wochen-Hoch von 1,94 Prozent. Der Renditeabstand zur vergleichbaren Bundesanleihe stieg auf den höchsten Stand seit sechs Wochen. Auch an der Mailänder Börse machte sich Verunsicherung breit: Der Index verlor bis zu 0,7 Prozent.

Die Möglichkeit einer Koalitionsregierung aus Lega und Fünf Sterne bereite den Investoren schon seit Wochen Bauchschmerzen, sagte ein von Reuters befragter Börsianer. Die beiden Parteien eint die Ablehnung der EU-Haushaltsregeln. Dies macht die Investoren angesichts des hohen Schuldenbergs in Italien nervös.

Bis zuletzt hatte es danach ausgesehen, dass die Bemühungen um eine Koalition scheitern und Präsident Sergio Matarella eine Technokratenregierung sowie Neuwahlen für 2019 auf den Weg bringt. Nun machte Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi am Mittwochabend überraschend den Weg für ein Bündnis von Lega und 5 Sterne frei. Berlusconis Partei Forza Italia und die Lega haben eigentlich eine Allianz gebildet. Diese wurde bei der Parlamentswahl im März stärkste Kraft, bekam aber nicht genug Stimmen für eine Allein-Regierung.

Die italienische Industrie hat nach zwei schwachen Monaten im März wieder mehr produziert. Die Betriebe stellten 1,2 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag in Rom mitteilte. Das Plus fiel damit dreimal so stark aus wie von Ökonomen erwartet. Im gesamten ersten Quartal stagnierte die Industrieproduktion dennoch, nachdem es Ende 2017 noch ein Wachstum von 0,8 Prozent gegeben hatte.

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone ist 2017 um 1,5 Prozent gewachsen. Die geschäftsführende Regierung unter Ministerpräsident Paolo Gentiloni erwartet in diesem Jahr ein ähnliches Wachstum. Damit hinkt Italien dem Währungsraum konjunkturell weiter spürbar hinterher.

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