Politik

Griechenland: Übergangsregierung soll Crash verhindern

Angesichts der großen Schwierigkeiten der griechischen Parteien, eine stabile Koalition zu bilden, wird nun über eine Übergangsregierung nachgedacht. Sie soll ein paar Monate regieren, um den Erhalt der nächsten Tranche sicher zu stellen.
14.05.2012 16:47
Lesezeit: 1 min

Auch am Montag werden die Gespräche im Palast des griechischen Präsidenten fortgesetzt. Nachdem Syriza-Chef Alexis Tsipras zunächst bekannt gab, an keinen Gesprächen mehr teilzunehmen, unterstützte er wenig später ein Treffen mit allen Parteien aus der rechtsradikalen Golden Dawn bei dem griechischen Präsidenten – doch auch hier wird kein Durchbruch erwartet. Der Druck von der EU wächst indes. Angesichts dessen, scheint sich nun eine neue, vorübergehende Lösung abzuzeichnen.

Wie griechische Medien berichten, überlegen die drei Parteien Pasok, Nea Demokratia und die Demokratische Linke derzeit, eine Übergangsregierung zu bilden, um das Land durch die nächsten Monate zu lenken. Diese Regierung würde die Staatsangelegenheiten für die nächsten zwei bis drei Monate übernehmen und versuchen, sicher zu stellen, dass Griechenland die nächste Tranche von seinen internationalen Kreditgebern erhält.

Die nächste Tranche ist in Höhe von 30 Milliarden Euro geplant und sollte im Juni ausgezahlt werden. Allerdings müsste die Regierung als Gegenleistung die öffentlichen Finanzen um weitere 11,5 Milliarden Euro kürzen. Ganz abgesehen davon, dass die Demokratische Linke eigentlich gefordert hat, dass sich Griechenland von den unterzeichneten Bedingungen des Rettungspaketes lossagt. Insofern dürfte auch eine Übergangsregierung noch keine wirkliche Antwort sein – und auch keine Garantie für die Auszahlung der nächsten Tranche.

Darüber hinaus üben auch wieder Abgeordnete der Pasok-Partei zusätzlichen Druck aus, um zu einer Lösung in der Regierungsfrage zu kommen – nach Möglichkeit mit ihrer Partei als Koalitionspartner. „Wenn Griechenland nicht seine Verpflichtungen nachkommen und seine Schulden bedienen kann, wird der Schmerz sehr groß sein“, sagte Michaelis Chrysohoidis, der Minister für Bürgerschutz, im Flash Radio am Montag. „Was sich durchsetzen wird, sind bewaffnete Gangs mit Kalaschnikows und wer die meisten Kalaschnikows hat, hat gewonnen“, warnte er. „Wir werden in einem Bürgerkrieg enden.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...