Die Ersparnisse der Griechen sind vergangenes Jahr so stark zurückgegangen wie noch nie zuvor. Wie die Zeitung Kathimerini unter Berufung auf Daten der Eurobank berichtet, gingen die Ersparnisse 2017 um 8,3 Milliarden Euro zurück. Seit dem Jahr 2011 sind die Rücklagen des Volkes um insgesamt 32,5 Milliarden Euro zurückgegangen – was einem durchschnittlichen Rückgang von 6,6 Milliarden Euro pro Jahr entspricht.
Die Daten der Eurobank zeichnen das Bild eines im Abstieg befindlichen Landes. Demnach würden immer mehr Bürger Grundstücke, Immobilien oder Wertsachen verkaufen müssen, um noch über die Runden zu kommen. Der Binnenkonsum sank zwischen 2008 und 2017 von rund 163 Milliarden Euro auf 123 Milliarden Euro.
„Der abnehmende Konsum hatte eine direkte Auswirkung auf die Investitionen in die Wirtschaft. Noch im Jahr 2009 lagen die Investitionen bei 18,3 Prozent der Wirtschaftsleistung und wurden zu 31,8 Prozent vom heimischen Konsum finanziert und der Rest durch die Aufnahme von Schulden. Im Jahr 2017 sank die Investitionsrate auf 11,6 Prozent der Wirtschaftsleistung und resultierte zu 91 Prozent aus heimischem Konsum“, schreibt Kathimerini.
Inzwischen kündigte die Regierung in Athen deutliche Einschnitte bei den Renten an. Dies sind Maßnahmen, welche von den internationalen Kreditgebern als Gegenleistung für Kredite gefordert wurden. Demnach müssen etwa 25 bis 30 Prozent der Rentner ab dem Jahr 2019 mit 18 Prozent weniger Geld auskommen. Die Einschnitte werden wahrscheinlich auch auf Renten unterhalb der Schwelle von 1.000 Euro angewendet werden.
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