Die Renditen von Staatsanleihen südlicher Eurostaaten wie Italien, Spanien und Portugal sind am Freitag deutlich gesunken. Die eine Beruhigung des Marktes an, welcher in den vergangenen Tagen aufgrund der unklaren politischen Verhältnisse in Italien in Bewegung geraten war.
Die Renditen italienischer Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit sanken am Freitag auf etwa 2,63 Prozent, nachdem sie am Dienstag bis auf 3,1 Prozent gestiegen waren, wie aus Daten von Trading Economics hervorgeht. Noch immer befinden sich die Renditen damit aber auf einem hohen Niveau – Anfang Mai standen sie bei etwa 1,7 Prozent. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den anderen Laufzeiten aus.
Auch die Renditen der Staatsanleihen von Portugal und Spanien gaben deutlich nach, befinden sich aber ebenfalls wie die italienischen Pendants noch immer auf erhöhtem Niveau.
Die Renditen deutscher Anleihen stiegen hingegen am Freitag an, nachdem sie spiegelbildlich zu den Renditen der Südländer am Dienstag einen Tiefpunkt bei 0,27 Prozent erreicht hatten, als diese die höchsten Ausschläge zeigten. Offenbar zogen Investoren zu Anfang der Woche Gelder aus den südeuropäischen Anleihemärkten ab und investierten sie teilweise in Anleihen von Ländern wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden.
Allerdings dürfte die Entwicklung durch eine Kursstützung der durch das italienische Finanzministerium befördert worden sein, welche am Donnerstag bekanntgegeben hatte, zweijährige Bonds anzukaufen.
Die neue italienische Regierung weist in ihren Reihen zwei euroskeptische Professoren auf, deren bisheriges Wirken jedoch nicht auf einen Euro-Austritt Italiens schließen lässt. Vielmehr dürfte die Regierung aus Lega und Fünf Sterne-Bewegung versuchen, die Entwicklung von gemeinsamen Euro-Schulden bis hin zu Eurobonds voranzutreiben.